Noch immer hat Väterchen Frost unsere Breitengrade im Griff. An diesen fünf Destinationen können Reiselustige Sonne tanken.
In vielen Teilen der Welt ist es im Februar noch immer kalt und der Frühling hält nur zaghaft Einzug. Wem das Lust macht, das Weite zu suchen und mal wieder auf Reisen zu gehen, der findet womöglich an einer dieser fünf Destinationen sein Glück.
Kap Verde: Inseln des ewigen Sommers
Die Kapverdischen Inseln vor der Westküste Afrikas sind ein Paradies für Sonnenanbeter und Naturliebhaber. Mit Temperaturen um die 25 Grad im Februar bieten die Inseln das ganze Jahr über perfektes Wetter. Besonders beliebt ist die Insel Sal, die für ihre endlosen Strände und das türkisblaue Wasser bekannt ist. Hier kann man schnorcheln, tauchen oder einfach nur die Seele baumeln lassen. Für Abenteuerlustige empfiehlt sich ein Ausflug zu den "Salinas de Pedra de Lume", einer alten Saline, wo man in einem Salzsee schweben kann - ähnlich wie im Toten Meer.
Kulturinteressierte sollten unbedingt die Hauptinsel Santiago besuchen, deren Hauptstadt Praia mit kolonialer Architektur und einer lebendigen Musikszene begeistert. Die kulturelle Hochburg liegt allerdings auf der Insel São Vicente in Mindelo. Die Stadt ist bekannt als Geburtsort der kapverdischen Musiklegende Cesária Évora (1941-2011). Hier können Besucher in kleinen Bars Live-Musik genießen und die melancholische Morna-Musik erleben. Wer den berühmten Karneval von Mindelo, eine bunte Mischung aus afrikanischen und brasilianischen Einflüssen, erleben möchte, muss bis zur ersten Märzwoche bleiben, denn Aschermittwoch ist dieses Jahr am 5. März.
Bariloche: Argentiniens alpiner Charme
San Carlos de Bariloche, oft nur Bariloche genannt, liegt malerisch in den argentinischen Anden am Ufer des Sees Nahuel Huapi. Die Stadt erinnert mit ihren schneebedeckten Gipfeln und Holzhäusern an ein europäisches Bergdorf, bietet aber auch eine einzigartige Mischung aus alpiner Ruhe und lateinamerikanischer Lebensfreude. Im Februar, wenn auf der Südhalbkugel Spätsommer ist, laden die umliegenden Berge zu ausgedehnten Wanderungen ein. Der Cerro Campanario bietet eine der spektakulärsten Aussichten der Region - ein Panorama aus glitzernden Seen und üppigen Wäldern. Für Abenteuerlustige gibt es auch Kajak- und Mountainbike-Touren.
Neben der Natur hat Bariloche auch kulturell einiges zu bieten. Die Stadt ist bekannt als die Schokoladenhauptstadt Argentiniens und ein Besuch in einer der traditionellen Chocolaterías sollte auf keiner Reiseroute fehlen. Die Schokoladenproduktion in Bariloche hat eine lange Tradition, die von europäischen Einwanderern begründet wurde. Heute reihen sich im Stadtzentrum zahlreiche Chocolaterías aneinander, in denen die Besucher hochwertige, handgemachte Pralinen, Tafelschokolade und andere Leckereien probieren können. Besonders beliebt sind Sorten mit Dulce de Leche, Nüssen oder patagonischen Beeren. Einige Chocolaterías bieten neben ihren Produkten auch Einblicke in die Kunst der Schokoladenherstellung.
Sansibar-Archipel: Tropische Idylle vor Afrikas Küste
Der Sansibar-Archipel, bestehend aus der Hauptinsel Unguja, Pemba und mehreren kleinen Inseln, ist ein tropisches Paradies mit traumhaften Stränden und einer faszinierenden Kultur. Vor allem im Februar ist das Wetter ideal: warm, trocken und sonnig. Die puderzuckerweißen Strände von Nungwi und Kendwa an der Nordküste locken Sonnenhungrige, während die Ostküste mit ihren Korallenriffen ein Mekka für Schnorchler und Taucher ist. Ein besonderes Erlebnis ist eine Bootstour zur Insel Mnemba, wo man mit Delfinen schwimmen kann.
Doch Sansibar bietet weit mehr als nur Strandurlaub. Die historische Altstadt Stone Town, ein UNESCO-Weltkulturerbe, erzählt Geschichten vom jahrhundertelangen Handel mit Gewürzen, Elfenbein und Sklaven. Die verwinkelten Gassen laden zum Entdecken dieser Historie ein. Für Musikliebhaber ist der Februar besonders spannend, denn vom 14. bis 16. Februar findet das "Sauti za Busara Festival" statt - eines der größten afrikanischen Musikfestivals mit Künstlerinnen und Künstlern aus der ganzen Region.
Medellín: Die Stadt des ewigen Frühlings
Medellín, einst berüchtigt für seine dunkle Vergangenheit, hat sich zu einer der innovativsten und lebenswertesten Städte der Welt entwickelt. Eingebettet in die smaragdgrünen Berge Kolumbiens genießt Medellín ein mildes Klima, das ihr den Titel "Stadt des ewigen Frühlings" eingebracht hat. Eine Fahrt mit der Seilbahn in die umliegenden Stadtteile bietet spektakuläre Ausblicke auf das Aburrá-Tal und führt durch Orte wie den Parque Arví, ein idyllisches Naturschutzgebiet. Im Zentrum der Stadt ist die Plaza Botero ein Muss - ein Freilichtmuseum mit überdimensionalen Skulpturen des Künstlers Fernando Botero (1932-2023).
Kunst- und Kulturinteressierte sollten auch das innovative Viertel Comuna 13 besuchen, das heute für seine Street-Art-Touren und seine lebendige Kunstszene bekannt ist. In diesem ehemals von Konflikten geprägten Viertel können Besucher farbenfrohe Wandmalereien entdecken, die Geschichten von Hoffnung und Veränderung erzählen. Abends locken Bars und Restaurants im Stadtteil El Poblado, wo sich kolumbianische Küche und pulsierendes Nachtleben treffen. Medellín besticht durch Kreativität, Lebensfreude und die herzliche Gastfreundschaft seiner Bewohner.
Gran Canaria: Sonne satt im Atlantik
Gran Canaria, die drittgrößte Insel des Kanarischen Archipels, gilt als facettenreiches Paradies im Atlantik. Dank ihrer privilegierten Lage vor der nordwestafrikanischen Küste herrscht das ganze Jahr über ein mildes Klima, das besonders im Februar für angenehme Temperaturen und Sonnenschein sorgt. Die Insel wird oft als Miniaturkontinent bezeichnet, da sie auf vergleichsweise kleiner Fläche eine erstaunliche Vielfalt an Landschaften vereint. Im Süden erstrecken sich kilometerlange Sandstrände und die beeindruckenden Dünen von Maspalomas, die an die Sahara erinnern. Gleichzeitig bietet das Inselinnere mit grünen Schluchten, schroffen Felsformationen und charmanten Bergdörfern eine beeindruckende Kulisse für Naturliebhaber.
Neben den landschaftlichen Reizen ist Gran Canaria auch ein Zentrum der kanarischen Kultur und Tradition. Die inseltypische Küche, geprägt von frischem Fisch, würzigen Mojo-Saucen und den berühmten kanarischen Kartoffeln, verspricht kulinarische Genüsse, die in authentischen Restaurants und auf lokalen Märkten entdeckt werden können. Wer hingegen Ruhe sucht, findet in den kleinen Küstenorten abseits der Hauptstadt Las Palmas sowie in den abgelegenen Bergregionen Rückzugsorte, die ein Gefühl von Gelassenheit und Abgeschiedenheit vermitteln.