Eine Woche vor der Präsidentschaftswahl in den USA sprechen einige Umfragen für einen Sieg von Donald Trump. Doch seine Veranstaltung in New York steht wegen rassistischer Äußerungen in der Kritik. Trump selbst erinnert sich nur an ein "absolutes Fest der Liebe".
US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat seine wegen rassistischer Äußerungen in die Kritik geratene Kundgebung in New York als Liebesfest bezeichnet. "Es war wie ein Fest der Liebe, ein absolutes Fest der Liebe, und es war mir eine Ehre, ein Teil davon zu sein", sagte der Republikaner bei einer Rede in seinem Anwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida. Im Madison Square Garden habe es schon viele politische Events gegeben. Ein so schönes Ereignis habe es dort aber "noch nie" gegeben, sagte Trump.
Im berühmten Madison Square Garden hatte Trump am Sonntag gemeinsam mit prominenten Unterstützern eine Veranstaltung abgehalten. Insbesondere der Auftritt des Comedians Tony Hinchcliffe, der das US-Außengebiet Puerto Rico als "schwimmende Insel aus Müll" bezeichnete, stieß auf Kritik. Auch über andere Latinos, Juden und Schwarze riss der Comedian rassistische Witze. Andere Redner machten auch sexistische Aussagen.
Vor allem bei Latinos, eine zunehmend wichtige Wählergruppe in den USA, stießen die Aussagen von Hinchcliffe auf Protest. Trumps Wahlkampfteam sah sich zu einer seltenen Distanzierung gezwungen: Der Witz spiegele nicht die Ansichten von Trump oder der Kampagne wider, hieß es. Puerto Ricaner dürfen selbst zwar nicht an der Präsidentschaftswahl teilnehmen, doch es gibt auch in den USA viele Einwanderer aus dem Land, die wählen dürfen.
Auch führende Demokraten kritisierten Trumps Veranstaltung in New York City und zogen Parallelen zu einer Pro-Nazi-Kundgebung des German American Bund vom Februar 1939, die am selben Ort stattfand. Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris warf Trump Hetze vor.
Auch Sturm auf Kapitol als "Liebesfest" bezeichnet
Trump hatte den Ausdruck "Liebesfest" schon einmal in einem anderen Zusammenhang verwendet, nämlich nach der gewaltsamen Erstürmung des US-Kapitols am 6. Januar 2021.
In Florida beschwerte sich Trump auch, die EU nutze die USA wirtschaftspolitisch aus - und begründete so, warum er als Präsident mit harter Hand und Zöllen unter anderem gegen deutsche Autobauer vorgehen würde.
"Sie haben sich zusammengeschlossen, um die Vereinigten Staaten auszunutzen", sagte Trump über die Europäische Union. "Die EU nutzt uns aus: Sie nehmen unsere Produkte nicht, aber wir nehmen alle ihre Produkte. Wir nehmen ihre landwirtschaftlichen Produkte, wir nehmen ihre Autos." Die Europäer dagegen kauften die amerikanischen Autos nicht.
Trump wirbt mit Steuerversprechen um internationale Firmen wie die deutschen Autobauer. Sie sollen ihre Produkte in den USA herstellen und US-Amerikaner anstellen. "Wenn Sie Ihr Produkt nicht hier herstellen, müssen Sie einen Zoll bezahlen - einen sehr hohen Zoll, wenn Sie Ihr Produkt in die Vereinigten Staaten schicken», hatte er im September angekündigt.