
Nach dem Wechsel von eSportler Niklas Rank zum SSV Ulm kam Mazlum Dogan zu Saisonbeginn von der SV Elversberg an die Noris, um das Team um die FCN-Urgesteine Yannick Grum und Daniel Butenko zu komplettieren. „Wir waren motiviert und überzeugt, dass wir mit über 15 Jahren VBL-Erfahrung im Team gut für die Saison aufgestellt sind“, denkt Bereichsleiter Michael Hahn an den Saisonauftakt zurück. Neun Niederlagen in Serie – „Keine einfache Situation“ Gleich am ersten Spieltag gelang es den eCluberern, beim Offline-Event in Köln den ersten Punkt nach einem Unentschieden gegen den SSV Jahn Regensburg mit an den Valznerweiher zu nehmen. „Zunächst waren wir froh über den Punktgewinn, doch im weiteren Saisonverlauf war es zunehmend frustrierender, dass wir gegen den Jahn nicht mehr mitgenommen haben“, ärgert sich eSportler Yannick Grum über den Saisonauftakt. Danach kam es nämlich knüppelhart für die eCluberer: Insgesamt neun Spiele in Serie verlor das Trio und fand sich im Tabellenkeller wieder. „Das war für uns natürlich keine einfache Situation. Wir sind immer früh in Rückstand geraten und haben es dann nicht mehr geschafft, zurück in die Begegnungen zu finden“, erklärt Mazlum Dogan. „Selbstredend haben wir einige Punkte liegen lassen, da wir den Gegnern phasenweise unterlegen waren, doch auch das Spielglück war oftmals nicht auf unserer Seite“, blickt Dogan zurück. Der Aufschwung beginnt – Sieg gegen den Tabellenführer Der Knackpunkt der Saison war das zweite Offline-Event in Stuttgart. „Wir wussten, dass wir irgendwann wieder auf die Siegerstraße kommen und diese Offline-Spieltage liegen uns einfach“, erinnert sich Daniel Butenko. In der MHP-Arena kam es dann zum Keller-Duell, welches sich im Nachhinein als Wendepunkt der Saison herauskristallisierte. Nach drei Begegnungen bezwangen die eCluberer den 1. FC Heidenheim und feierten den ersten Saisonsieg. Aus Perspektive des 1. FC Nürnberg war nach diesem Erfolg der Spielplan denkbar unglücklich, denn in der Folgewoche traf man auf den amtierenden Spitzenreiter vom VfB Stuttgart. Diese bewiesen im 2-gegen-2 ihre Qualitäten und besiegten den Club mit 4:3. In den nachfolgenden 1-gegen-1-Spielen erbrachten die eCluberer jedoch ihre beste Saisonleistung: Zunächst bezwang Daniel Butenko im Duell der ehemaligen deutschen Meister den Stuttgarter Dylan Neuhausen, ehe Mazlum Dogan im Anschluss den Ex-Cluberer Antonio Radelja mit 12:3 deklassierte. „In diesem Moment konnten wir endlich zeigen, was in uns steckt und auch beweisen, dass der Erfolg gegen Heidenheim zuvor kein Glücksfall war“, erinnert sich Dogan stolz. Zwar waren die Play-Offs im Teamwettbewerb aufgrund der schwachen Leistungen zum Saisonbeginn schon in weite Ferne gerückt, doch der Traum von den Einzel-Play-Offs war noch fest in den Köpfen der eCluberer verankert. Rang 14 galt es dafür zu erreichen und in den letzten Spielen der Saison traf man auf die direkte Konkurrenz und hatte dabei alles in eigener Hand. „Wir wussten genau: Jetzt kommt es darauf an und wir werden alles dafür geben“, sagt Grum über die Mission Play-Offs. Während das Duell gegen die Adlerträger aus Frankfurt mit einem Remis endete, wurde der FC Augsburg besiegt und man brachte sich in eine gute Ausgangslage. Emotionale Achterbahn: Derbysieg und geplatzte Play-Offs-Träume Am letzten Spieltag kam es dann mit dem Frankenderby gegen die SpVgg Greuther Fürth zum absoluten Showdown. Mit einer fulminanten Leistung in spannenden Spielen rangen die Rot-Schwarzen die Kleeblätter nieder und bejubelten den Derbysieg – verpassten die Qualifikation um die Einzel-PlayOffs durch den Sieg von Frankfurt am letzten Spieltag jedoch denkbar knapp um zwei Zähler. „Wir wussten nicht recht, was wir davon halten sollten. Einerseits gab es für uns nichts Geileres, als den Derbysieg zu feiern und klarzustellen, wer an der fränkischen Spitze steht. Andererseits waren wir dennoch sehr enttäuscht, dass wir uns für keinen Anschlusswettbewerb qualifizieren konnten“, resümiert Butenko. Obwohl die eCluberer in den letzten sieben Spielen fünf Mal ungeschlagen blieben und vier Siege bejubeln konnten, kam der Befreiungsschlag zu spät und die Saison war beendet. Teamarbeit und Lust auf mehr Auch innerhalb des Teams gab es einige Rückschläge zu verkraften, die durch Kollegialität und tollen Zusammenhalt kompensiert werden. Während der etatmäßige Spieler Yannick Grum aufgrund einer Verletzung am Finger lange pausieren musste, fiel auch Butenko zwischenzeitlich für eine kurze Zeit aus und wurde vom weiterhin verletzen Grum ersetzt. Von Beginn an war Mazlum Dogan jedoch optimal in die Mannschaft integriert und konnte im weiteren Saisonverlauf zeigen, was in ihm steckt. „Wir haben in dieser Saison eine menschlich hervorragende Mannschaft gestellt und hatten eine tolle Teamchemie. Auch wenn wir uns nicht für weitere Wettbewerbe qualifizieren konnten, gilt es dem Team vor allem das Saisonfinale hochanzurechnen. Diese Leistungen stimmen mich auch positiv, dass wir in der kommenden Saison wieder angreifen können, wenn wir diese Intensität und Leidenschaft auch in Zählbares ummünzen können“, bilanziert Bereichsleiter Michael Hahn die Saison.