Die Bundeswehr ordert vor vielen Jahren fünf Schiffe, mit denen sie die Ostsee sicherer machen will. Geliefert werden sollen sie seit 2022. Doch bis heute ist keine einzige Korvette fertig. Die Marine wird noch lange warten müssen, berichtet jetzt eine Zeitung.
Die Deutsche Marine muss noch länger auf ihre Hightech-Kriegsschiffe warten. Fünf K130-Korvetten wurden 2017 bestellt und sollten seit 2022 in den Dienst gestellt werden. Doch das erste derartige Schiff, die "Köln", fährt auch heute noch nicht. Nach Informationen der "Ostsee Zeitung" soll die Korvette erst im kommenden Jahr voll ausgestattet und seetüchtig sein.
Zuletzt wurde im vergangenen Jahr offiziell mitgeteilt, dass die "Köln" in diesem Jahr fertiggestellt wird und die vier übrigen Schiffe im Laufe von 2026 bereitstehen. Doch daraus wird nun nichts. Die Zeitung berichtet von langwierigen IT-Problemen, die noch immer nicht gelöst werden können. Die Übergabe an das Korvettengeschwader in Rostock kommt deshalb nicht zustande. Bis es so weit ist, bleibt die "Köln" in der Hamburger Werft Blohm+Voss, wo die notwendigen Arbeiten durchgeführt werden. Die Werft war auch für den Bau zuständig.
Im vergangenen Jahr erklärte ein Sprecher der Werftengruppe NVL, dass "Verzögerungen in den Lieferketten sowie erhebliche technische Herausforderungen beim Einsatzsystem, bedingt durch neue IT-Sicherheitsrichtlinien und dem systemischen Umdenken des Kunden im Bereich der Cyber-Security vor dem Hintergrund der aktuell veränderten Sicherheitslage in Europa" Gründe für die verspätete Lieferung seien.
Marine nutzt bereits fünf derartige Korvetten
Ganz ohne Korvetten steht die Marine deshalb aber nicht da: Zwischen 2008 und 2013 wurden bereits fünf Schiffe dieser Klasse in den Dienst gestellt. Bei den fünf neuen, nun stark verspätet auf Auslieferung wartenden Modellen handelt es sich um einen anderen Auftrag.
Die Korvetten sind mit einer speziellen Stealth-Technologie ausgestattet, was sie von Feinden schwerer orten lässt, erklärt die Bundeswehr. Sie sind mit einem Mehrzweckradar, Videosensoren und Hubschrauberdrohnen ausgestattet. "Das erweitert das Gebiet, das sie kontrollieren, über den Radarhorizont hinaus", so die Bundeswehr zu den Schiffen, die mit RBS15-Geschossen ausgestattet sind. Diese sind geeignet für Ziele auf See und an Land.
Die Kriegsschiffe sind 89,1 Meter lang und 13,3 Meter breit. Korvetten sind im Gegensatz zu Fregatten kleiner und leichter bewaffnet. Das macht sie schneller und etwas wendiger. Die K130-Schiffe werden mit zwei Dieselmotoren angetrieben. An Bord befindet sich in der Regel eine 61-köpfige Crew. Die fünf neuen Korvetten sollen eines Tages in der Ostsee im Einsatz sein.