Auch in Bezug auf Myanmar sieht sich China als so etwas wie eine Ordnungsmacht. Wegen Gefechten von Milizen an der Grenze entsendet das Militär nun Truppen. Die sollen einerseits mit Patrouillen für Sicherheit sorgen - andererseits ist auch die Rede von einem Test.
Angesichts erbitterter Gefechte zwischen Milizen aus Angehörigen ethnischer Gruppen und dem Militär in Myanmar hat das chinesische Militär nahe der Grenze mit bewaffneten Patrouillen begonnen. Truppen seien in die Provinz Yunnan im Südwesten Chinas entsandt worden, teilte das Südliche Kommando der Armee mit.
Ziel der Mission sei, die Fähigkeit der Einheiten zu testen, in den Grenzgebieten für Sicherheit zu sorgen. Von Dienstag bis Donnerstag seien an vier Orten zudem Manöver mit scharfer Munition geplant, gab die Verwaltung von Yunnan bekannt. Zuletzt hatte die chinesische Armee nahe der Grenze zu Myanmar im November 2023 solche Übungen abgehalten.
Das Militär in Myanmar hatte sich im Februar 2021 an die Macht geputscht, die gewählte Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt und Proteste brutal unterdrückt. In der Folge griffen Gegner der Junta zu den Waffen.
Die Militärregierung geht nicht nur gegen prodemokratische Rebellen vor, sondern sieht sich auch mit einem Aufstand bewaffneter Gruppen aus Angehörigen von ethnischen Minderheiten im Norden des Landes konfrontiert, die für mehr Autonomie kämpfen.
Im Januar wurden Berichten zufolge auf der chinesischen Seite fünf Menschen durch offenbar verirrte Geschosse verletzt. Erst kürzlich betonte Chinas Außenminister Wang Yi laut Staatsmedien, dass sein Land gegen "Chaos und Krieg in Myanmar" sei.