8 hours ago

Er glaubt an Deaktivierung: Dänischer Ex-Minister bereut Kauf von F-35 aus den USA zutiefst



Viele westliche Staaten investieren Milliarden, um sich den Hightech-Jet F-35 aus den USA in die Luftwaffe zu holen. In Dänemark sind bereits einige Exemplare am Himmel. Ein Politiker, der dafür mitverantwortlich ist, spricht nun von einem Fehler. Er glaubt, dass es noch zu großen Problemen kommen könnte.

Der ehemalige dänische Wirtschaftsminister Rasmus Jarlov bereut als "einer der Entscheidungsträger" den Kauf der hochmodernen F-35-Jets aus den USA. Ob die Flugzeuge den derzeit viel diskutierten "Kill Switch", also eine Art Ausschalter, besitzen, wisse er zwar nicht. Dänemark könne sich aber nicht auf das Wort der Vereinigten Staaten verlassen, so Jarlov. Die USA hatten die Existenz eines "Kill Switch" kürzlich dementiert.

Der Parlamentsabgeordnete geht davon aus, dass die Flugzeuge auch ohne einen Ausschalter außer Gefecht gesetzt werden können. "Indem die USA einfach die Lieferung von Ersatzteilen stoppen." Einige Experten hatten zuletzt auch darauf verwiesen, dass die Vereinigten Staaten keine Updates für die Jets mehr bereitstellen könnten, was große Probleme verursachen würde.

Jarlov, der Vorsitzender des Verteidigungsausschusses und Sprecher für grönländische Angelegenheiten der Konservativen ist, glaubt, dass die Trump-Regierung Russland stärken und Europa schwächen will. "Ich kann mir leicht eine Situation vorstellen, in der die USA Grönland von Dänemark fordern und damit drohen werden, unsere Waffen zu deaktivieren."

Der ehemalige Wirtschaftsminister traut den Vereinigten Staaten sogar zu, Dänemark von Russland angreifen zu lassen, sollte es Grönland nicht übergeben wollen. Selbst in so einer eskalierenden Situation plädiert Jarlov allerdings dafür, sich nicht unterkriegen zu lassen.

Den Kauf von amerikanischen Waffen hält der Konservative mittlerweile für ein Sicherheitsrisiko. "Wir werden in den kommenden Jahren enorme Investitionen in Luftverteidigung, Kampfjets, Artillerie und andere Waffen tätigen, und wir müssen amerikanische Waffen nach Möglichkeit vermeiden." Verbündete Dänemarks will Jarlov ermutigen, das Gleiche zu tun.

Dänemark besitzt schon F-35-Jets

Die USA haben Dänemark bereits mehrere F-35-Jets übergeben, weitere sollen hinzukommen. Kopenhagen hat Exemplare des Vorgänger-Modells F-16 an die Ukraine geliefert.

Durch das russlandfreundliche und europakritische Agieren der US-Regierung sind zuletzt verstärkt Sorgen aufgekommen, dass auf Waffen aus den Vereinigten Staaten kein Verlass mehr ist. Auch andere Länder wie Deutschland und Polen stellen in den nächsten Jahren auf die F-35 um. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte als Alternative auf die französischen Rafale-Jets verwiesen.

Portugal nahm zuletzt Abstand von einem Kauf von F-35-Jets und brachte den in Schweden hergestellten Gripen ins Spiel. Auch Kanada prüft Alternativen zu dem US-Hightech-Flugzeug der fünften Generation.

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