Russland schickt kein Gas mehr nach Österreich. Der Regierungschef sieht das Land für diesen Fall gut gerüstet. Moskaus Schritt hat laut dem Kanzler mit den Ukraine-Sanktionen gegen Russland zu tun.
Österreich wird laut Kanzler Karl Nehammer trotz Russlands Gas-Lieferstopp an seiner Ukraine-Politik festhalten. "Wir lassen uns nicht erpressen und nicht in die Knie zwingen", sagte der konservative Regierungschef. Österreich habe sich mit ausreichenden Reserven auf diesen Fall vorbereitet, betonte er.
Russlands Gasexportunternehmen Gazprom Export hatte zuvor seinem österreichischen Vertragspartner OMV mitgeteilt, dass die Lieferungen von Samstag an gestoppt werden. Der Schritt gilt als Reaktion auf ein Schiedsgerichtsurteil, das der OMV im Streit mit Gazprom 230 Millionen Euro zugesprochen hatte.
In dem Disput ging es laut Nehammer darum, dass Gazprom immer wieder Lieferungen ausgesetzt hatte, um Druck auf Österreich wegen seiner Unterstützung von EU-Sanktionen gegen Russland auszuüben.
"Niemand muss in Österreich frieren. Die Wohnungen können geheizt werden", sagte Nehammer. Der Lieferstopp sollte zu keinen Preiserhöhungen führen, meinte der Kanzler. Es seien ausreichend Reserven vorhanden, und Österreichs Gasverbrauch sei nicht marktrelevant für Europa, argumentierte er.