Pflegekräfte werden überall in Deutschland gesucht - und die Bezahlung ist dafür ein wichtiger Faktor. Zeigt eine Vorgabe für Tariflöhne Wirkung?
Die Bezahlung dringend benötigter Pflegekräfte in Pflegeheimen ist nach Daten der Pflegekassen spürbar gestiegen. Die durchschnittlichen Stundenlöhne erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 8,8 Prozent auf 22,60 Euro, wie der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen mitteilte, der auch die Pflegekassen vertritt. Dies sei ein "signifikanter Anstieg", nachdem zuletzt durchschnittliche Steigerungen um zwei Prozent pro Jahr zu verzeichnen gewesen seien. Zuerst berichtete die "Rheinische Post" darüber.
Verbandschefin Doris Pfeiffer sagte: "Die höheren Durchschnittslöhne in der Altenpflege zeigen, dass sich Pflegekräfte insgesamt auf eine faire Bezahlung verlassen können." Grund für den Anstieg sei die Anbindung der durchschnittlichen Entlohnung an die Entwicklung der Tariflöhne. Die Kehrseite der Medaille sei aber, dass sich höhere Löhne oftmals auf die Eigenanteile der Pflegebedürftigen auswirkten. "Die Politik muss hier endlich Wege aufzeigen, um die steigende Belastung der Pflegebedürftigen wirksam zu begrenzen."
Seit September 2022 darf es Versorgungsverträge der Pflegekassen nur noch mit Heimen geben, die nach Tarif oder ähnlich zahlen. Wie der Verband mitteilte, enthielten zahlreiche Tarifverträge zwischen 2023 und 2024 Lohnerhöhungen, die über Steigerungen der Vorjahre hinausgehen. Für Pflegehilfskräfte ohne Ausbildung liege der Durchschnittslohn künftig bei 19,26 Euro pro Stunde. Der Durchschnittslohn für Pflegefachkräfte steige um 9,2 Prozent auf 25,93 Euro. Ausgewertet wurden 11.000 Meldungen tarifgebundener Pflegeeinrichtungen.