Ein Dämpfer, aus dem man lernen kann

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Foto: Sportfoto Zink
Selbstkritik: „Wir haben heute generell kein gutes Spiel gemacht und sind letztlich zu spät aufgewacht“, blickte Kapitän Robin Knoche auf die Partie und zeigte sich unzufrieden mit der Leistung von sich und seiner Mannschaft. Julian Justvan pflichtete ihm bei: „Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit aus der Hand gegeben, da waren wir zu passiv. Wir wollten eigentlich ganz anders reinkommen. Wir waren in vielen Aktionen zu unsauber und gegen den Ball nicht aggressiv genug“, befand unsere Nummer 10 vor allem die Leistung in den ersten 45 Minuten als zu harmlos. Diese Meinung spiegelte sich auch im Urteil von FCN-Cheftrainer Miroslav Klose wieder: „Wir haben im eigenen Ballbesitz zu hektisch reagiert, die falschen Entscheidungen getroffen und konnten uns nicht vom Druck lösen. In vielen Zweikämpfen waren wir nicht clever genug“, lautete seine Analyse. Denn trotz des Aufbäumens im zweiten Durchgang kauften die Gäste der Klose-Elf in den direkten Zweikämpfen oft den Schneid ab, zudem wurden die sich bietenden Umschaltsituationen zu unsauber ausgespielt: „Im Großen und Ganzen haben wir zu wenig gemacht, um einen Punkt mitzunehmen.“ Standards als Unterschied: Zuletzt musste der Club gegen Magdeburg Gegentore hinnehmen. Wie beim Gastspiel in Sachsen waren es auch gegen Hannover erneut Standardsituationen, die zum Torerfolg der Gäste führten: „Hannover ist eine standardstarke Mannschaft. Wenn man den ersten Ball verliert, muss man den zweiten verteidigen“, sagte der Clubcoach über das zweite Gegentor. Hannover war zeitweise zwar überlegen, die wenigen Abschlüsse aus dem Spiel heraus parierte Jan Reichert. Ansonsten zeigte sich die FCN-Defensive wenig durchlässig. Auf der anderen Seite zeigten die ruhenden Bälle jedoch noch Potenzial: „Bei den offensiven Standards haben mir dann der Glaube und die Intensität gefehlt. Der Glaube daran, einen guten Ball spielen zu können oder noch an den zweiten Ball ranzukommen“, so Klose. Auch Schütze Justvan nahm sich nach der Partie in die Pflicht, „bessere Bälle“ spielen zu müssen. Startelfdebüt: Für das Duell gegen die Niedersachsen stellte Miroslav Klose die Startelf auf einer Position um, und Janis Antiste kam erstmals seit seinem Winterwechsel von Beginn an zum Einsatz. Der Club wollte in Person von Antiste und Stefanos Tzimas wieder mit zwei Spitzen gefährlich werden. Dass dies funktionieren kann, verdeutlichte die zwischenzeitliche 1:0-Führung. Doch es bedarf weiterer Trainingsstunden, um eine noch bessere Abstimmung zwischen dem Duo zu finden, erklärte Klose: „Ich habe es im Training unter der Woche besser gesehen. Sie wurden gut gedeckt, aber die Abstände waren zu groß, um gut miteinander Fußball zu spielen. Es waren beide bemüht, Janis hat sich viel angeboten. Das war in Ordnung.“ Solide: Die Niederlage schmerzte. Doch umwerfen wird sie die junge Club-Mannschaft nicht. Im Vergleich zur Hinrunde stehen nach den ersten sieben Spielen der Rückrunde sieben Punkte mehr zu Buche, was weiterhin die Entwicklung der Mannschaft unterstreicht: „Das ist natürlich ein kleiner Dämpfer. Wenn man aber die Rückrunde bislang anschaut, können wir mit dem, was wir machen, zufrieden sein. Wir bleiben trotzdem zuversichtlich und greifen nächste Woche wieder an. Vor der Länderspielpause haben wir noch zwei wichtige Spiele vor der Brust“, blickte Julian Justvan voraus. Das erste der beiden wichtigen Spiele ist das erste Auswärtsspiel seit 1964 in Münster kommenden Sonntag: „Wir werden aus der Niederlage viel mitnehmen, da uns auch in der nächsten Zeit viele ähnliche Spiele erwarten werden“, will sich unser Coach dann wieder über die nächsten Siege freuen.