Da es Linux allen recht machen will, gehört die Formatumwandlung notgedrungen zu den Stärken des freien Betriebssystems und dessen Anwendungen. Die Rede ist von Dokumentenformaten wie:
- Markdown
- reStructuredText
- LaTeX
- HTML
- Microsoft Word (.docx)
- OpenOffice/LibreOffice (.odt)
- Rich Text Format (.rtf)
- EPUB
- AsciiDoc
Den Kenner:innen schwebt jetzt vermutlich eine Gedankenblase über dem Kopf:
Und ihr habt recht: Morphosis ist eine GNOME-Anwendung (libadwaita), die eine grafische Benutzeroberfläche für Pandoc bietet. Diese Haskell-Bibliothek konvertiert drölfzig Dokumentenformate in die eine, meist auch in beide Richtungen. Obwohl die Verwendung von Pandoc im Terminal ziemlich einfach ist, bevorzugen viele Nutzer:innen eine grafische Anwendung. Hier ist ein einfaches Beispiel, wie man mit Pandoc eine Markdown-Datei in eine MS-Word-Datei umwandelt:
pandoc input.md -o output.docxMich würde es nicht wundern, wenn man auch den Parameter -o weglassen könnte, was ich nicht getestet habe. Doch Pandoc hat ein Problem, welches einen Namen trägt: Haskell. Diese rein funktionale Programmiersprache erfreut sich an Universitäten einer grossen Beliebtheit; alle normalen Menschen hassen sie (Tiobe-Ranking: 28). Wenn ihr Pandoc installiert, zieht das 227 Haskell-Pakete mit einer Gesamtgrösse von knapp 500 MB nach sich. Wollt ihr nicht.
Aber Ralf, wenn Morphosis ein Pandoc-GUI ist, installiert es doch mindestens dieselben Pakete inklusive dem ganzen Haskell Geraffel.
Laut Flathub.org belegt das Morphosis-Flatpak 143 MB auf eurer Platte. Fragt mich bitte nicht, wie sie das machen. Es riecht nach einem API-Aufruf. Ich kann das nicht näher untersuchen; wendet euch vertrauensvoll an Mike Kuketz :)
Nach der Installation und dem Starten von Morphosis präsentiert sich das Programm im typischen Libadwaita-Stil:
Abgesehen von der fehlenden Übersetzung, sollte jeder, der in der Lage ist, sich morgens die Schnürsenkel selbst zu binden, in der Lage sein, das Ding zu bedienen. (Sorry für die vielen Kommata). Nachdem man das Quell-Dokument ausgewählt hat, gibt man das Ziel-Format an und klickt auf Convert. Während der Umwandlung gibt es die Möglichkeit, die Schriftart des Ziel-Dokuments zu wählen.
Nachdem die Konvertierung abgeschlossen ist, kann das Ergebnis mit der Open-Schaltfläche direkt betrachtet werden. Die Qualität der Umwandlung entspricht dem hohen Niveau, welches man von Pandoc kennt.
Fazit
Morphosis ist eine gute Empfehlung für alle, die keine Lust auf Pandoc im Terminal haben.
Links
https://flathub.org/apps/garden.jamie.Morphosis
https://gitlab.gnome.org/World/morphosis
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