Die Lage im Überblick: Israels Verteidigungsminister: Zahlen hohen Preis in Gaza

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Das israelische Militär hat seine Offensive im Gazastreifen intensiviert. Katz lobt die Erfolge der Streitkräfte im Kampf gegen die islamistische Hamas, räumt aber auch Verluste ein.

Die israelischen Streitkräfte zahlen nach Angaben von Verteidigungsminister Israel Katz für ihre militärischen Erfolge im Kampf gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen einen hohen Preis. "Tausende reguläre und Reservesoldaten kämpfen derzeit tapfer im Gazastreifen, um die Geiseln zu befreien und die Hamas-Terroristen zu vernichten", schrieb er auf der Nachrichtenplattform X. "Die Erfolge sind großartig, doch die Gefahren sind immer noch groß und der Preis ist hoch." 

Am Donnerstag war ein israelischer Soldat bei den Kämpfen im Gazastreifen getötet worden. Der 26-jährige Panzerfahrer wurde von einem Scharfschützen erschossen, wie die Zeitung "The Times of Israel" berichtete. Zum Zeitpunkt seines Todes war seine Urgroßmutter, eine Holocaust-Überlebende, demnach in Deutschland bei einer Gedenkveranstaltung im ehemaligen Konzentrationslager Bergen-Belsen. 

Mehr als 400 israelische Soldaten im Gaza-Krieg getötet

Am Freitag wurde nach Angaben des Militärs ein weiterer Soldat im Süden des Gazastreifens bei Kämpfen schwer verletzt. Verteidigungsminister Katz rief die Israelis auf, für den Erfolg und die Sicherheit der Soldaten zu beten. Nach Angaben des Militärs kamen seit Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen mehr als 400 israelische Soldaten ums Leben.

Die israelischen Streitkräfte haben ihre Offensive im Gazastreifen zuletzt intensiviert. Sie wollen damit die verbliebenen Geiseln freibekommen und die Hamas zerschlagen. Kurz nach Katz' Stellungnahme forderte das Militär die Menschen im Viertel Seitun in Gaza-Stadt auf, das Gebiet wegen eines bevorstehenden Angriffs zu verlassen. 

Zwei Dutzend Tote bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen

Bei Luftangriffen in Gaza-Stadt und Beit Hanun im Norden des Küstenstreifens kamen laut einem Bericht der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa vier Menschen ums Leben. Bei israelischen Luftangriffen auf zwei Häuser im südlichen Gazastreifen wurden nach Angaben einer örtlichen Klinik 21 Menschen getötet. Getroffen worden seien die Häuser zweier Familien in Chan Junis, wie Mitarbeiter des örtlichen Nasser-Krankenhauses berichteten. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall. 

Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 fielen laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden 51.439 Palästinenser den Kampfhandlungen zum Opfer. Die Daten unterscheiden nicht zwischen Kombattanten und Zivilisten. Auslöser des Gaza-Kriegs war der Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel am 7. Oktober 2023.

Rakete aus dem Jemen auf Weg nach Israel abgefangen

Die israelischen Streitkräfte fingen unterdessen nach eigenen Angaben eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete ab. Das Geschoss sei bereits zerstört worden, bevor es den israelischen Luftraum erreichte, teilte das Militär mit. Seit Ausbruch des Gaza-Kriegs schießt die Huthi-Miliz im Jemen regelmäßig Raketen oder Drohnen auf Ziele in Israel und Schiffe im Roten Meer. Die Gruppe wird ebenso wie die Hamas im Gazastreifen und die Hisbollah im Libanon von Israels Erzfeind Iran unterstützt.