Vor der Landtagswahl in Thüringen sieht CDU-Spitzenkandidat Voigt noch Chancen, die AfD zu überholen und stärkste Kraft zu werden. Eine Koalition mit dem BSW schließt Voigt zwar nicht aus, Einmischungen von Sahra Wagenknecht sieht er aber kritisch.
Der Thüringer CDU-Spitzenkandiat Mario Voigt zeigt sich vor der Landtagswahl am 1. September optimistisch. "Ich glaube, dass es machbar ist", sagte Voigt im ntv Frühstart. Im Kern sei es ein Duell zwischen CDU und AfD. "Viele überlegen sich zum ersten Mal vielleicht auch CDU zu wählen, weil sie sagen: Wir brauchen endlich eine politische Veränderung, einen Wechsel."
Umfragen sehen die AfD in Thüringen mit Werten um die 30 Prozent auf Platz eins. Die CDU kommt auf Werte um die 20 Prozent, das BSW liegt nur knapp dahinter.
"Der ist mein Bundesland eigentlich egal"
Eine mögliche Koalition mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht schließt Voigt bislang nicht aus, der CDU-Spitzenkandidat schränkt aber ein: "Für mich ist entscheidend, dass wir die Themen der Thüringerinnen und Thüringer anpacken. Und das bedeutet politisch gesehen, dass ich keine Partei akzeptieren kann, die sich von außen in unsere Belange einmischt. Wenn ich jetzt sehe, was Sahra Wagenknecht da immer wieder vom Küchentisch aus dem Saarland nach Thüringen funkt, der ist mein Bundesland eigentlich egal. Ich setze mich gerne auch mit Frau Wolf an einen Tisch, wenn es um die Thüringer Probleme und Lösungen geht", so Voigt in Anspielung auf die Thüringer BSW-Spitzenkandidatin Katja Wolf.
BSW-Chefin Wagenknecht hatte zuletzt etwa Koalitionen auf Länderebene auch von der Haltung der möglichen Partner zum Thema Krieg und Frieden abhängig gemacht.
"Björn Höcke ist eine Gefahr"
Sein Nein zu einer Koalition mit der AfD bekräftigt Voigt. "Für mich ist klar: Keine Koalition mit der AfD, weil Björn Höcke ist eine Gefahr, gerade auch für den Wirtschaftsstandort Thüringens." Auch die gesellschaftspolitischen Vorstellungen von Björn Höcke passten "nicht mit unserem Weltbild zusammen", so Voigt. "Wir brauchen wieder mehr Miteinander, statt eine Spaltung. Und er ist ein Spalter für unser Land und deswegen darf er auch keine Verantwortung erhalten."
Auch die Grünen geht der CDU-Spitzenkandidat für Thüringen hart an: "Die Grünen sind ein echtes Problem für unser Land. Wenn ich mir anschaue, was da in Berlin, aber auch teilweise hier in Erfurt passiert, dann kann ich nur sagen: Das ist nicht mein Politikansatz." Den Menschen vorzuschreiben, wie sie zu leben, sich zu ernähren, sich fortzubewegen oder zu heizen hätten, sei das, was die Leute nerve. "Das ärgert viele Menschen und deswegen sind die Grünen in der Regierung einfach falsch platziert."