Verteidigungsminister und hochrangige Militärvertreter treffen sich am Freitag in Ramstein, um über weitere Ukraine-Hilfen zu sprechen. Auch Selenskyj soll dabei sein. Der ukrainische Präsident ist zumindest vorab in Deutschland - um sich mit Kanzler Scholz auszutauschen.
Bundeskanzler Olaf Scholz trifft am Freitag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammen. "Der Bundeskanzler trifft den ukrainischen Staatspräsidenten am Freitagnachmittag zu einem Vieraugen-Gespräch in Frankfurt am Main", teilte ein Regierungssprecher in Berlin mit. Am Freitag findet auch auf der nahe Frankfurt gelegenen US-Militärbasis Ramstein ein neuerliches Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe statt.
Verteidigungsminister und hochrangige Militärvertreter treffen sich ab 9.30 Uhr auf Einladung von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin auf der US-Militärbasis Ramstein. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius wird ebenfalls kommen.
Selenskyj will die Verbündeten in Ramstein persönlich um weitere Waffen für den Kampf gegen Russland bitten, wie der "Spiegel" berichtete. Dabei gehe es vor allem um weitreichende Raketen und mehr Flugabwehr. In Ramstein wolle er den Ernst der Lage eindrücklich schildern.
Die Ukraine fordert seit längerem von den Verbündeten - insbesondere von Deutschland - die Erlaubnis, mit westlichen Waffen russische Ziele auch deutlich hinter der Front angreifen zu dürfen. Deutsche Taurus-Marschflugkörper könnten dabei anders als vergleichbare Waffensysteme aus Großbritannien oder Frankreich auch Moskau erreichen. Der russische Präsident Wladimir Putin hat im Juni erklärt, ein Einsatz deutscher Raketen gegen Ziele in Russland würde die deutsch-russischen Beziehungen zerstören.
Bei den Treffen im sogenannten Ramstein-Format beraten Verteidigungsminister und Militärvertreter regelmäßig über die Bemühungen, die Ukraine mit Waffen, Ausrüstung und logistischer Hilfe im Krieg gegen Russland zu unterstützen.