Noch immer werden von der Hamas und ihren Verbündeten fast 100 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. Die Terrororganisation erklärt sich bei einem "Gefangenenaustausch" zur Freilassung von vorerst 34 Personen bereit. Israel hingegen wartet weiterhin auf eine Liste der Verschleppten.
Die palästinensische Terrororganisation Hamas ist nach eigenen Angaben bereit, in einer "ersten Phase" eines "Gefangenenaustauschs" 34 Geiseln an Israel zu überstellen. Es handele sich um 34 "israelische Gefangene auf einer von Israel übermittelten Liste" - egal ob tot oder lebendig, sagte ein hochrangiger Hamas-Vertreter. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu betonte hingegen, dass die Hamas noch immer nicht die von Israel verlangte Geisel-Liste übermittelt habe.
Laut der Hamas handelt es sich bei den 34 Menschen um "alle Frauen, Kranke, Kinder und ältere Israelis". Der Verantwortliche betonte: "Die Hamas und die Widerstandsgruppen brauchen etwa eine Woche Ruhe, um mit den Entführern zu kommunizieren und die toten oder lebenden (Geiseln) zu identifizieren."
Bei den derzeit laufenden indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas in Katar geht es neben einer Waffenruhe im Gazastreifen auch um einen "Gefangenenaustausch", also die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für die Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen.
Der Gaza-Krieg war durch den beispiellosen Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Islamistische Kämpfer töteten dabei nach israelischen Angaben 1208 Menschen und verschleppten 251 weitere als Geiseln in den Gazastreifen. 96 Geiseln werden weiterhin in dem Gebiet festgehalten, 34 von ihnen sollen allerdings bereits tot sein. Israel verlangt von der Hamas eine Liste der noch lebenden Geiseln.
Seit dem Hamas-Überfall geht Israel massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bislang bereits mehr als 45.800 Menschen getötet. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.