Beatrice Egli in der "Giovanni Zarrella Show": Sieht sie den Entertainer als Konkurrenten?

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Beatrice Egli ist am Samstag in der "Giovanni Zarrella Show" zu sehen. Gibt es Konkurrenz zwischen den beiden Musikshow-Gastgebern?

Beatrice Egli (36) ist am kommenden Samstag, 3. Mai (20:15 Uhr im ZDF) in der "Giovanni Zarrella Show" als Gast mit dabei. Ob die Schweizer Schlagersängerin, die eine eigene Musikshow im Ersten hat, Konkurrenz zu ihrem Kollegen verspürt, verrät sie im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news. Zudem erzählt sie, was sie sich für ihre eigene Sendung wünscht, was sie für ihren TikTok-Account plant und warum sie glaubt, dass Schlager auf der Plattform so gut ankommt.

Ihre aktuelle Single "Hör nie auf damit" ist auf TikTok beliebt und hat sogar nur mit einem Vorab-Snippet für Aufmerksamkeit gesorgt. Wie finden Sie die Plattform und wie gehen Sie selbst mit Ihrem Account um?

Beatrice Egli: Es ist wirklich der absolute Wahnsinn, dass alleine das Pre-Snippet zu "Hör nie auf damit" in kürzester Zeit von über 5.000 Menschen für ihre Videos genutzt wurde und wir in den TikTok-Charts damit auf Platz 30 gelandet sind. Ich selbst nutzte TikTok tatsächlich meistens in Bezug auf meine Songs. Ich freue mich aber total, dass meine Musik und auch meine kleinen Alltagsmomente, Behind-the-Scenes-Videos, oder manchmal auch Momente zum Lachen, dort immer gut ankommen und ich auch auf dieser Plattform eine sehr treue Community habe. Besonders gerne mag ich auch die TikTok-Lives, denn ich liebe einfach den Austausch mit meinem Publikum.

Auch "Schau mal herein" von Florian Silbereisen und Helene Fischer ist auf der Plattform durchgestartet. Warum kommt Schlager auf TikTok so gut an?

Egli: Ich denke, dass der Schlager an sich einfach ein großes Ohrwurm-Potential hat. Eine eingängige Musik und ein guter Beat - gepaart mit deutschen Texten, die man sofort versteht, machen, glaube ich, das Geheimnis aus. Außerdem versprüht der Schlager eine gewisse Lebensfreude, die super auf die sozialen Netzwerke passt. Denn das ist es doch, was die meisten Menschen gerne teilen - und auch konsumieren: Feel Good Vibes, gute Laune, positive Energie und lustige kleine Alltags-Schnipsel. Wenn das mit toller Musik in der Muttersprache verbunden werden kann, ist das doch super.

Würden Sie Ihre eigene Musik auch noch mehr darauf abstimmen, zum Beispiel, dass es einen passenden Tanz zum Lied gibt?

Egli: Da hätte ich total Lust drauf. Und ich freue mich sehr zu sehen, wenn da auch die Community kreativ wird, zu meinen Songs tanzt und eigene Chores entwickelt. Ein tolles Ziel wäre auf jeden Fall, dass wir - meine Community und ich - da gemeinsam neue Moves zu meinen Liedern finden.

Im Song "Hör nie auf damit" singen Sie: "Vielleicht hör ich irgendwann mal auf zu renn' oder mit mir selbst so streng zu sein." In welchen Momenten sind Sie streng zu sich?

Egli: Ja - diese Zeilen sprechen mir absolut aus der Seele. Denn ich glaube, das kennen wir alle. Ich bin auf der einen Seite sehr perfektionistisch und auf der anderen Seite sehr ungeduldig. Wenn ich etwas nicht sofort hinbekommen habe, war ich oft streng zu mir. Mittlerweile kann ich das Ganze aber entspannter sehen und eher als Prozess. Frei nach dem Motto: der Weg ist das Ziel. Da ist so viel Wahres dran. Manchmal muss man den Ausgang oder die Lösung gar nicht kennen, wenn man auf dem Weg dorthin so viel Neues, Unerwartetes und Spannendes entdecken, entwickeln und entstehen lassen kann.

Weiter singen Sie: "Vielleicht hör ich auf, Fotos zu machen, um den Moment zu verpassen." Leben Sie manchmal wenig im Moment oder wie versuchen Sie, das umzusetzen?

Egli: Absolut. Das ist ein großes Learning der letzten Jahre. Im Moment zu sein, genießen zu dürfen und nicht im Kopf schon wieder unterwegs oder im nächsten Projekt zu sein. Achtsamkeit ist da ein großes Stichwort, was ich mehr und mehr in meinen Alltag integriere. So erlaube ich mir zum Beispiel immer häufiger auf langen Reisen aus dem Fenster zu blicken, und einfach mal den Ausblick zu genießen, anstatt permanent in meine Mails zu schauen. Genauso wenn ich einen schönen Sonnenuntergang sehe, nicht direkt das Handy zu zücken, um ihn zu dokumentieren, denn durch den Filter der Kamera verliert er direkt an Schönheit, Nähe und Besonderheit. Und im Herzen lassen sich schöne Bilder und Erfahrungen doch sowieso viel besser konservieren als im Telefon. Und genau das ist es doch, was schöne Momente ausmacht: wenn sie im Herzen bleiben.

Sie haben auch Ihr neues, gleichnamiges Album angekündigt. Was unterscheidet das neue Werk von Ihren bisherigen Alben?

Egli: Ich freue mich sehr auf mein kommendes Album "Hör nie auf damit". Es ist ein wunderbarerer Prozess, in dem dieses Album entsteht. Denn wie der Vorbote - eben dieser Song - schon verspricht, soll es uns ganz viel positive Energie, Good Vibes und Lebensfreude schenken. Es handelt von Themen, die mich selbst beschäftigen, mich motivieren oder inspirieren. Es soll Liebe, Mut und Motivation schenken. Denn wir alle wollen doch nie aufhören zu tanzen, zu lachen und zu leben, oder?

Sie treten am Samstag bei Giovanni Zarrella in der Show auf. Sie haben eine eigene TV-Show. Spüren Sie Konkurrenz? Vergleicht man sich?

Egli: Ich habe absolut keine Konkurrenz-Gedanken. Ich finde es wunderschön, dass die deutsche Fernsehlandschaft so eine bunte Vielfalt für uns bereithält. Ich sehe es nicht als ein Gegeneinander, sondern viel mehr als ein Miteinander. So war nicht nur ich in Giovannis Show zu Gast, sondern auch er in meiner. Ich finde es immer wieder schön zu sehen, wie viele Menschen wir einfach mit Musik erreichen können. Und wie vielen Menschen wir einen schönen Abend voller Emotion vor dem Fernseher schenken dürfen.

Was wünschen Sie sich für Ihre eigene Sendung?

Egli: Ich finde es total schön, dass ich mittlerweile so viele Gäste aus verschiedenen Genres zu Gast habe. In der letzten Ausgabe der "Beatrice Egli Show" gab es zum Beispiel neben Schlager auch Popmusik, Comedy und Musical. Ganz besonders freue ich mich auch immer, dass ich wahnsinnig talentierten Newcomern eine Bühne schenken darf oder dem deutschen Publikum ihnen bisher eher unbekannte Künstler aus meiner Heimat - der schönen Schweiz - vorstellen darf. Ebenso schön finde ich, dass wir auch einen Raum für emotionale Geschichten abseits der Musik oder großer Künstler haben. So durften wir in der letzten Ausgabe zum Beispiel einem ganz tollen Opa-Enkel-Gespann zuhören, die aus ihrem Leben und von ihrer ganz besonderen Verbindung erzählt haben. Das wünsche ich mir auch weiterhin für die Zukunft: dass diese Sendung ein Abend unter Freunden ist, der verschiedene Genres vereint, berührt und verzaubert.

Würden Sie gerne noch mehr in der Moderation machen? Oder gibt es etwas anderes, was Sie neben der Musik noch gerne machen würden?

Egli: Ich habe so viel Freude an den verschiedensten Dingen. Mein Herz schlägt natürlich für das Singen, für den deutschen Schlager und für die Bühnen-Live-Shows. Daher freue ich mich jetzt erstmal, dass ich 2026 auf große Tournee unter dem Motto "Tanzen - Lachen - Leben" gehen werde. Genauso gerne bin ich aber auch Entertainerin, moderiere gerne und bin gerne Gastgeberin. Da ich vor Jahren außerdem eine Ausbildung zur Schauspielerin gemacht habe, hätte ich auch große Lust, mal einen Film zu drehen... Sowas in Richtung Heimatfilm oder Rosamunde Pilcher fände ich spannend. Aber es ist wie immer im Leben: Ich lasse mein Herz meinen Kompass sein und bin gespannt, wohin es mich führen wird.

Sie waren in der vergangenen "DSDS"-Jury. Eine weitere Staffel ist bereits bestätigt. Würden Sie als Jurorin noch einmal zurückkehren?

Egli: 2013 habe ich selbst als Kandidatin teilgenommen und elf Jahre später durfte ich auf der anderen Seite des Pults in der Jury sitzen. So hat sich der Kreis dieser spannenden und schönen Reise geschlossen.