Autonomes Territorium: Dänemark will verstärkt Rassismus gegenüber Grönländern bekämpfen

Seit Trumps Aussagen zur Kontrolle über Grönland tut sich einiges im Verhältnis zwischen Dänemark und den Grönländern. Nun wird ein langanhaltendes Problem angegangen.

Dänemark will sich stärker gegen Rassismus und Diskriminierung gegenüber Grönländern im Land einsetzen. Es handle sich um ein ernsthaftes Problem, das man mit zwölf konkreten Initiativen und zusätzlichen Mitteln in Höhe von 35 Millionen Kronen (circa 4,7 Millionen Euro) bis 2028 bekämpfen wolle, teilte das dänische Ausländer- und Integrationsministerium mit.

"Viele hier lebende Grönländer erleben leider Vorurteile, Rassismus und Diskriminierung in Dänemark. Damit will sich die Regierung auseinandersetzen", erklärte das Ministerium. Zu den Initiativen zählt unter anderem der Anspruch auf einen grönländischen Pass, die Stärkung des Dolmetschens für Grönländer in Dänemark, Hilfemöglichkeiten auf Grönländisch und Untersuchungen dazu, welche Erfahrungen Grönländer mit Rassismus gemacht haben. Um die Ambitionen zu unterstreichen, wurde die Mitteilung des Ministeriums parallel auch auf Grönländisch veröffentlicht.

Weitgehende Autonomie Grönlands im Königreich Dänemark

Grönland ist weitgehend autonom, gehört aber offiziell zum Königreich Dänemark. In dem deutschen Nachbarland leben etwa 17.000 Menschen, die in Grönland geboren sind – das entspricht fast einem Drittel der Menschen, die auf der größten Insel selbst leben. Dänemark verstärkt Militärpräsenz in der Arktis 7:33

US-Präsident Donald Trump hat in den vergangenen Wochen immer wieder Begehrlichkeiten hinsichtlich Grönlands geäußert. Die Vereinigten Staaten brauchen das Gebiet laut Trump für ihre "nationale Sicherheit" (mehr dazu lesen Sie hier). Seitdem steht die Regierung in Kopenhagen stark unter diplomatischem Druck, Grönland Zugeständnisse zu machen. Unter anderem kündigte sie Milliardeninvestitionen in die militärische Präsenz im Norden sowie die Abschaffung umstrittener psychologischer Tests für grönländische Eltern im Land an.