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Aufrüstung: Israels Little Beam – Anti-Drohnen Laserwaffe passt auf einen Geländewagen



Der mobile Laser Little Beam von Rafael soll Truppen im Einsatz vor Drohnenangriffen schützen. Laserwaffen sind zielgenau und die "Schüsse" kosten nichts. 

Das Rüstungsunternehmen Rafael Advanced Defense Systems hat ein System zur Abwehr von Drohnen vorgestellt. Die Laserwaffe nennt sich Little Beam. Es ist die kleine, mobile Alternative zum größeren Iron Beam. Das System soll eine effektive Reichweite von 2000 Metern haben und arbeitet mit einem 10 kW-Laser. Damit wurde der zuvor angekündigte 7,5 kW-Laser aufgewertet. Der größere, stationäre Iron Beam arbeitet mit 100 kW.

Abwehrsysteme auf Laserbasis bieten Vorteile, haben aber auch Nachteile. Zu den Vorteilen gehört, dass der Laser anders als eine Rakete oder Granate praktisch verzögerungsfrei das Ziel trifft. Der einzelne Schuss ist sehr billig, und dem System geht die Munition nicht aus. Staaten wie Israel wollen mit Laserwaffen dem Dilemma entgehen, dass sie derzeit sehr teure Abwehrraketen gegen sehr billige Angriffswaffen einsetzen müssen.

China-Laser

Laser bieten große Vorteile

Nachteilig ist, dass der Laser eine Zeit lang auf das Ziel gerichtet sein muss, um Schaden anzurichten. Und auch, dass man Waffen so konstruieren kann, dass sie Laserstrahlung länger widerstehen. Der Laser selbst muss zudem exakt ausgerichtet sein. Aus diesem Grund wird Little Beam in eine Samson Remote Weapon Station (RWS) integriert, die wiederum von einem Fahrzeug getragen wird. Das kann ein gepanzertes Fahrzeug wie der Boxer von Rafaels Tochtergesellschaft Pearson sein oder auch nun ein schwerer Geländewagen. Das mobile System schützt dann Infanterie oder Fahrzeuge vor Drohnenattacken. Rafael dazu: "Diese Lösungen bieten manövrierfähigen Truppen einen robusten Schutz und Flexibilität gegen eine breite Palette von Bedrohungen aus der Luft, einschließlich UAVs."

Abwehrlaser sind auch Ziele 

Ob derartige Systeme die Dohnenbedrohung wirksam bekämpfen, wird sich zeigen. Erst vor Kurzem wurde eine Bushmaster-Maschinenkanone vorgestellt, die zusätzlich zu ihrer normalen Munition Airburst-Granaten gegen Drohnen einsetzten kann. Obwohl sie als Anti-Drohnen-Waffe taugt, kann die Bushmaster auch gegen andere Ziele eingesetzt werden.

Die Möglichkeiten von Little Beam sind auf kleine Flugkörper, Mörsergranaten und Sprengsätze begrenzt. Ob Bushmaster-Kanone oder Iron-Beam-Laser, ein Dilemma bleibt erhalten: Es werden sehr teure, große, auffällige Waffensysteme gegen Billigdrohnen eingesetzt.

Das Horrorszenario: Eine Beobachtungsdrohne späht das Abwehrsystem aus und fliegt außerhalb von dessen Abfangreichweite. Anschließend werden FPV-Drohnen im extremen Tiefflug herangeführt, die das Ziel gleichzeitig aus unterschiedlichen Richtungen angreifen. 

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