
Aus zwei Punkten wurden sechs. „Ein Hoch auf die Nachspielzeit“, werden sich die Spielerinnen des FCN aktuell denken. Nach der vierten Minute der Nachspielzeit war es diesmal eine Zeigerumdrehung nach der regulären Spielzeit soweit. Die Clubfrauen erzielten den Siegtreffer und behielten die volle Punkteausbeute in der eigenen Tasche. Was gegen Borussia Mönchengladbach schon zu purer Ekstase führte, wurde durch die Aufholjagd gegen Bochum nochmal überboten. „Die Mannschaft ist sehr stark im Umgang mit Rückschlägen“, so Cheftrainer Oostendorp. Diese Willenskraft kommt nicht von ungefähr: „Wir arbeiten im psychischen Bereich mit den Spielerinnen, was sich in den vergangenen beiden Spielen ausgezahlt hat“. Als Knackpunkt im Spiel gegen Bochum sieht Oostendorp die „wichtigen“ und „verdienten“ Treffer kurz vor der Pause, die seine Mannschaft zurück ins Spiel brachten. Erster Treffer für den Club Den Beginn der Aufholjagd machte Mittelfeldspielerin Jonna Brengel, die aus über 20 Metern mit vollem Risiko abzog und das Leder perfekt im linken unteren Eck versenkte – ihr erster Treffer im rot-schwarzen FCN-Trikot seit ihrem Wechsel im Sommer. Ein weiteres Debüt gab es zudem für Marina Scholz, die mit ihrem Last-Minute-Siegtreffer auch ihr erstes Tor der laufenden Saison erzielte. Sowohl Scholz als auch Brengel feierten gegen Gladbach ihr Comeback nach überstandener Verletzung und trugen sofort zum Erfolg bei. Für Trainer Oostendorp ist dies kein Zufall: „Beide haben sehr viel Qualität und können der Mannschaft gegen tiefstehende Gegner wie Gladbach oder Bochum helfen“. Vor allem ihre „kreative Spielweise“ und die Qualität im Eins-gegen-Eins seien die Attribute, mit denen sie zum Erfolg beitragen können. Vorbild Köln Der Heimsieg gegen Bochum stellt sicherlich den nervenaufreibendsten Sieg der laufenden Saison dar. Ob dort das Datum der Partie eine Rolle spiel? Vermutlich nicht. Dennoch scheint es kein Zufall zu sein, dass wieder der 23. März eine solche Wendung im Spielerlauf vorgesehen hat, nachdem die Clubfrauen ein Jahr zuvor eine ähnliche Partie beim 1. FC Köln erlebten. 3:0-Führung nach einer Stunde, die ab der 80. Minute bröckelte und innerhalb von elf Minuten zerfiel. Doch das letzte Wort sprachen die Spielerinnen von Thomas Oostendorp. Eine Minute nach dem Ausgleichstreffer fand Felix die durchgestartete Desic und die netzte in der Nachspielzeit zum Auswärtserfolg ein. Eine kleine Auswirkung muss der 23. März wohl doch auf die Clubfrauen haben.