Nach der verlorenen Vertrauensfrage müssen die Sozialdemokraten um Kanzler Scholz Verluste hinnehmen. In einer Umfrage für den ARD-Deutschlandtrend kommt die SPD nur noch auf 14 Prozent. Die Union mit Spitzenmann Merz legt auf 33 Prozent zu. Auch die AfD gewinnt leicht.
Nach der verlorenen Vertrauensfrage von Bundeskanzler Olaf Scholz büßt die SPD im ARD-Deutschlandtrend an Zustimmung ein. Die Sozialdemokraten kämen demnach nur noch auf 14 Prozent, wäre bereits am Sonntag Bundestagswahl. Das sind zwei Prozentpunkte weniger als noch Anfang Dezember.
Das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap befragte von Montag bis Mittwoch 1336 Wahlberechtigte. Am Montag hatte der Kanzler im Parlament die Vertrauensfrage mit dem Ziel gestellt, diese zu verlieren, um den Weg zu einer vorgezogenen Neuwahl zu bereiten. Diese ist am 23. Februar geplant. Scholz ist auch Kanzlerkandidat seiner Partei.
Die Union mit Kanzlerkandidat Friedrich Merz von der CDU legt im neuen ARD-Deutschlandtrend leicht um einen Punkt auf 33 Prozent zu. Zweitstärkste Kraft ist laut Umfrage die AfD mit Kanzlerkandidatin Alice Weidel mit 19 Prozent (+1). Die Grünen mit Kanzlerkandidat Robert Habeck bleiben bei 14 Prozent. FDP (-1) und Linke würden mit je 3 Prozent die Fünf-Prozent-Hürde verfehlen. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kommt auf unverändert 5 Prozent.
Wenig Zutrauen zu allen Kanzlerkandidaten
Mehrheitlich negativ bewertet werden die Kanzlerkandidaten der vier stärksten Kräfte. 28 Prozent der Befragten sind der Ansicht, Friedrich Merz von der Union wäre ein guter Kanzler, 60 Prozent sagen das Gegenteil. Auf ähnliche Werte kommt Habeck von den Grünen, für 27 Prozent wäre er ein guter Kanzler, für 64 Prozent aber nicht. Amtsinhaber Scholz halten nur 19 Prozent für einen guten Regierungschef, 75 Prozent bewerten ihn gegenteilig. AfD-Kandidatin Weidel trauen 17 Prozent zu, eine gute Kanzlerin zu sein, 71 Prozent tun dies nicht.
Das Forsa-Trendbarometer für RTL und ntv hatte noch vor zwei Tagen höhere Werte für die Sozialdemokraten und eine sinkende Zustimmung für die Union gemessen. Laut der Forsa-Umfrage vom Dienstag käme die Union auf 30 Prozent (-1) und die SPD unverändert auf 17 Prozent, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Die Daten von Forsa wurden zwischen dem 10. und dem 16. Dezember, dem Tag der Vertrauensabstimmung, erhoben. Die Fehlertoleranz liegt bei 2,5 Prozent.