Nur einen halben Tag nach einem massiven Raketen- und Drohnenangriff attackiert Russlands Militär die Großstadt Sumy. Dort wird ein neunstöckiges Wohnhaus getroffen - mit fatalen Folgen.
Bei einem russischen Raketenangriff auf die Großstadt Sumy im Nordosten der Ukraine sind mindestens acht Menschen getötet worden, darunter auch ein Kind. Nach Angaben der örtlichen Behörden wurden 400 Menschen aus dem Gebiet evakuiert, das 40 Kilometer von der Grenze zu Russland entfernt liegt. "Es gibt sehr viele Verletzte", sagte der amtierende Bürgermeister Artem Kobsar in einem auf seinem Telegramkanal verbreiteten Video, wo er vor einem durch den Angriff zerstörten neunstöckigen Wohnhaus steht. Genaue Zahlen nannte Kobsar nicht. Rettungskräfte suchten in den Trümmern nach Überlebenden und weiteren Opfern.
Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte in einer ersten Reaktion auf den neuerlichen Beschuss ziviler Einrichtungen die Bestrafung der Verantwortlichen. Die Opfer des Beschusses seien unschuldige Menschen, darunter auch Kinder, schrieb er.
Der Raketenbeschuss von Sumy erfolgte kurz nach einem der schwersten russischen Luftangriffe auf die Ukraine seit Kriegsbeginn. Am Morgen hatte Russland mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern landesweit Ziele in der Ukraine - laut Behörden vornehmlich Energieanlagen - attackiert.
Zudem waren kurz zuvor Berichte aufgetaucht, nach denen Präsident Joe Biden die Verwendung von US-Langstreckenraketen durch die Ukraine genehmigt hatte, um tiefer in Russland einzudringen. Biden hatte die Beschränkungen der USA gelockert, da Russland Tausende nordkoreanischer Truppen zur Verstärkung seines Krieges gegen die Ukraine einsetzt, sagte ein US-Beamter und drei mit der Angelegenheit vertraute Personen.