3 months ago

Angriff auf Ölanlagen: Biden verhandelt mit Israel über Iran-Reaktion



In einer angespannten Lage führt die US-Regierung Gespräche mit Israel über mögliche Angriffe auf Irans Ölinfrastruktur. Präsident Biden bestätigt die Verhandlungen, betont jedoch das Bedürfnis nach Verhältnismäßigkeit. Als Reaktion darauf steigt der Ölpreis.

Die US-Regierung führt nach den Worten von Präsident Joe Biden Gespräche mit Israel über mögliche Angriffe auf die Ölinfrastruktur des Iran. Auf die Frage, ob er israelischen Attacken auf iranische Ölanlagen zustimmen würde, sagte Biden: "Wir führen darüber Gespräche." Dann fuhr der Präsident mit einem Satz fort, den er nicht beendete: "Ich denke, das wäre ein bisschen ... wie auch immer."

Der Ölpreis zog nach diesen Äußerungen sofort an. Die internationale Referenzsorte Brent legte an den Märkten um vier Prozent zu, die US-Rohölsorte WTI um fünf Prozent. Kurz zuvor hatte Biden gesagt, er gehe nicht davon aus, dass die Antwort Israels auf den iranischen Raketenangriff noch erfolgen werde.

Der Iran hatte am Dienstagabend einen massiven Raketenangriff auf Israel ausgeführt, den zweiten innerhalb von sechs Monaten. Ein großer Teil der abgefeuerten Geschosse wurde abgefangen. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu kündigte daraufhin Vergeltung an. "Wer immer uns angreift, den werden wir angreifen", erklärte Netanjahu. Auch Armeesprecher Daniel Hagari kündigte "Konsequenzen" an: "Wir haben Pläne, und wir werden an dem Ort und zu der Zeit handeln, die wir bestimmen."

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Spekuliert wird unter anderem auch über einen Angriff auf Atomanlagen im Iran. Auf die Frage, ob er ein solches Vorgehen Israels unterstützen würde, sagte US-Präsident Biden am Mittwoch: "Die Antwort ist Nein. Wir werden mit den Israelis besprechen, was sie tun werden." Alle G7-Staaten seien der Meinung, dass Israel das Recht habe, auf den iranischen Angriff zu antworten. "Aber die Antwort sollte verhältnismäßig sein", sagte Biden.

Derweil gehen die Gefechte zwischen Israel und der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz im Libanon unvermindert weiter. Am heutigen Donnerstag tötete die israelische Armee bei einem Luftangriff im Dorf Bint Dschubail im Südlibanon nach eigenen Angaben 15 Hisbollah-Kämpfer. In dem getroffenen Gebäude waren demnach auch Waffen gelagert.

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