Russische Medien melden die Festnahme eines Deutschen in Russland. Ihm wird vorgeworfen, im März an einem Sabotage-Akt an einer Gasverteilerstation bei Kaliningrad beteiligt gewesen zu sein. Angeblich soll er nun erneut mit Sprengstoff von Polen aus eingereist sein.
In Russland ist russischen Medienberichten zufolge ein deutscher Staatsbürger wegen Sabotage-Vorwürfen festgenommen worden. Der 1967 geborene Deutsche sei im März an der Explosion an einer Gasverteilerstation in der Region Kaliningrad beteiligt gewesen, meldeten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf eine Erklärung des Geheimdienstes FSB. Der Mann sei aus Polen nach Russland zurückgekehrt, um "Sabotage-Akte" an der örtlichen Energieinfrastruktur zu organisieren.
Der in Hamburg lebende Mann sei bei seiner Einreise nach Russland an einem Grenzkontrollposten in der russischen Enklave Kaliningrad festgenommen worden. Bei der Kontrolle seines Autos an der Grenze sei ein halber Liter flüssiger Sprengstoff sichergestellt worden. Örtlichen Medienberichten zufolge war der Sprengstoff in einer Shampoo-Flasche versteckt.
In der Erklärung hieß es weiter, der Deutsche habe von einem ukrainischen Staatsbürger, der ebenfalls in Hamburg lebe, den Auftrag erhalten, eine Explosion herbeizuführen. Der Deutsche befinde sich in Untersuchungshaft.
Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022 häufen sich in Russland Fälle wegen angeblicher "Sabotage" sowie angeblichem "Verrat" oder "Terrorismus". In den vergangenen Jahren wurden mehrere Menschen aus westlichen Ländern, insbesondere aus den USA, in Russland festgenommen und mit schweren Anschuldigungen konfrontiert. Washington prangerte Geiselnahmen an, um die Freilassung von im Ausland inhaftierten Russen zu erwirken.