Über zehn Millionen Menschen sind im Sudan und Südsudan auf der Flucht. In einem kleinen Transit-Camp finden einige Schutz und Hilfe.
Seit Jahrzehnten suchen Bürgerkriege den Südsudan heim. Millionen Menschen sind auf der Flucht, manche ihr ganzes Leben lang. Ein Transit-Camp in der Stadt Malakal im Nordosten des Südsudan zeigt diesen Irrsinn. Hier finden Rückkehrer eine Zeitlang Obdach und Hilfe. Einst sind sie aus dem Südsudan in den Norden geflohen. Nun wird auch dort gekämpft und die Menschen fluten zurück in ihre alte Heimat.
Im April 2023 kam es zu blutigen Kämpfen zwischen sudanesischen Streitkräften (SAF) und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF). Mehr als 11,5 Millionen sind auf der Flucht. Vor der aktuellen Krise haben mehr als eine Million Menschen Zuflucht im Sudan gesucht.Africa People 16.00
Jahrzehntelange Kriege in Sudan und Südsudan
Offiziell sind sie Rückkehrer, auch wenn es nichts gibt, wohin sie zurückkehren können. Also genießen sie keinen offiziellen Flüchtlingsstatus – sie fallen durch das Netz der UN-Hilfe. In dem Camp müssen sie sich selbst eine Unterkunft suchen. Wenigstens gibt es etwas zu Essen. Die Caritas verteilt dort Nahrungsmittel, finanziert mit Spendengeldern von Misereor. Die meisten bleiben einige Wochen in dem Lager. Dann werden sie mit Lastwagen zum Flughafen gebracht und nach Juba, der Hauptstadt des Südsudans, ausgeflogen. Und was danach geschieht? Sie sind dann auf sich gestellt. Eine echte Rückkehr ist meistens nicht möglich. Die alten Dörfer und Häuser sind entweder zerstört oder es leben längst andere dort. Mit wenigen Unterbrechungen herrscht seit den 1950er-Jahren Krieg in der Region. Derzeit spielt sich dort die größte humanitäre Krise des Planeten ab. weitgehend unbeachtet von der Welt.