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Abschied von Jimmy Carter: Sorgt Trump bei Beerdigung für Skandal?



Bei der Beerdigung von Jimmy Carter wird auch Donald Trump anwesend sein. Wie er sich benehmen wird, ist laut US-Medien nicht abzusehen.

Am 29. Dezember 2024 verstarb der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter (1924-2024) im Alter von 100 Jahren in seiner Heimatstadt Plains im Bundesstaat Georgia. Nach seinem Tod begannen am 4. Januar Trauerfeierlichkeiten, die sich über sechs Tage erstrecken und am 9. Januar mit der Beisetzung des Verstorbenen ihr Ende finden werden. Dass der offiziellen Trauerfeier am Tag der Beerdigung auch Donald Trump (78) beiwohnen wird, galt als Überraschung. Jüngste Äußerungen des zukünftigen US-Präsidenten lassen allerdings befürchten, dass er bei der Veranstaltung aus der Reihe fallen könnte.

Trump bezeichnete Carter als "schlechtesten Präsidenten"

Jimmy Carter und Trump waren zu Carters Lebzeiten alles andere als gute Freunde. Wie "USA Today" berichtet, bezeichnete Trump Jimmy Carter, der von 1977 bis 1981 als 39. Präsident der Vereinigten Staaten amtierte, in der Vergangenheit als schlechtesten Präsidenten der US-amerikanischen Geschichte - was er später allerdings auch über Barack Obama (63) verlautbaren sollte.

Carter hingegen hatte seine Landsleute stets vor einer Wiederwahl von Trump als Präsident gewarnt. Einem Bericht von "CNN" zufolge bezeichnete er diese Aussicht als "Katastrophe" für die USA. Nur wenige Wochen vor seinem 100. Geburtstag am 1. Oktober 2024 hatte Carter angegeben, noch lang genug leben zu wollen, um bei der US-Wahl am 5. November für Trumps Konkurrentin Kamala Harris (60) stimmen zu können.

Pietätvoller Post nach Carters Tod

Am Tag von Jimmy Carters Tod äußerte sich Trump in einem Post auf seiner Social-Media-Plattform "Truth Social" dann mit erstaunlich salbungsvollen Worte über das Ableben seines politischen Gegners. Dort schrieb er unter anderem: "Die Herausforderungen, denen sich Jimmy als Präsident gegenübersah, fielen in eine entscheidende Zeit für unser Land, und er tat alles in seiner Macht Stehende, um das Leben aller Amerikaner zu verbessern. Dafür sind wir ihm alle zu großem Dank verpflichtet."

In einem weiterem Post auf "Truth Social" vom 3. Januar schlug der für seine polemischen Schmähungen berüchtigte Republikaner jedoch schon wieder ganz andere Töne an. Empört darüber, dass wegen Carters Tod am Tag seiner Amtseinführung noch die Flaggen an allen öffentlichen Gebäuden auf Halbmast stehen werden, kommentierte er dort: "Auf jeden Fall wird wegen des Todes von Präsident Jimmy Carter die Flagge zum ersten Mal bei der Amtseinführung eines künftigen Präsidenten auf Halbmast gesetzt. Niemand will das sehen, und kein Amerikaner kann darüber glücklich sein."

Kommt es bei Beerdigung zu Eklat?

Vor dem Hintergrund dieser scharfen Worte ist die Befürchtung nun groß, dass Trump seine Anwesenheit bei der Beerdigungsfeier für Carter am Donnerstag für weitere Ausfälle und pietätloses Verhalten nutzen könnte. Wie "The Guardian" vermutet, werden bei den Feierlichkeiten, bei denen der scheidende US-Präsident Joe Biden (82) eine Rede halten wird, alle Kameras auf den zukünftigen Präsidenten gerichtet sein.

Um sein Verhalten bei der Beerdigung einschätzen zu können, ließ das Blatt die US-Historikerin Sarah Purcell die Lage einschätzen. Diese befand, dass Trumps Teilnahme an der Trauerfeier bezeuge, dass er zumindest den Wunsch habe, "sich an das Vorbild eines Präsidenten oder ehemaligen Präsidenten zu halten". Ihrer Einschätzung nach werde er sich - auch auf Anraten seines Teams - bei der Veranstaltung vermutlich Mühe geben, nicht unangenehm aufzufallen. Ihre vorsichtige Prognose: "Er wird nicht aufstehen und Biden während der Beerdigung anschreien."

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