Der Großteil der Fernwärmeversorgung in Deutschland stammt aus fossilen Energieträgern. Der Umweltverband WWF sieht die Kommunen in der Pflicht, das zügig zu ändern.
Großwärmepumpen, Geothermie oder Abwärme aus industriellen Prozessen spielen in Deutschland als Energiequelle bei der Fernwärme einer Untersuchung zufolge bisher kaum eine Rolle.
"In den meisten Gemeinden geht die Wärme in den Netzen zu einem Großteil noch auf die Verbrennung fossiler Energien wie Kohle und Gas zurück", teilte der Umweltverband WWF mit, der die Studie erstellt hat. Danach entstehen im Rahmen der Fernwärmeversorgung in Deutschland bisher Emissionen von 39 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten im Jahr.
WWF mahnt schnelle Umstellung an
Zum Vergleich: Daten des Umweltbundesamts zufolge stand der gesamte Gebäudesektor im vergangenen Jahr für rund 102 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung müssten die Städte und Gemeinden das schleunigst ändern.
"Fernwärme kann eine tragende Säule sein, um die Wärmeversorgung langfristig nachhaltig und emissionsfrei aufzustellen. Dafür müssen die Netze aber dringend frei gemacht werden von den Energien aus schädlichen Quellen, die aktuell noch die Fernwärmeversorgung dominieren", sagte WWF-Klimachefin Viviane Raddatz.
NRW und Bremen mit negativen CO2-Bilanzen
Im Ländervergleich entstehen die meisten CO2-Emissionen absolut betrachtet in Nordrhein-Westfalen, weil dort das mit Abstand längste Fernwärmenetz besteht.
Die CO2-Emissionen pro Kilowattstunde sind wiederum in Bremen mit deutlichem Abstand am höchsten. Pro Kilowattstunde werden in der Hansestadt rund 470 Gramm CO2 ausgestoßen. Im zweitplatzierten Brandenburg liegt dieser Wert bei rund 380 Gramm.