Der weltbekannte Ballettstar Wladimir Schkljarow ist bei einem Sturz von einem Balkon ums Leben gekommen. Behörden und Vertraute nehmen Abschied und sprechen von einem Unfall.
Die "New York Times" meldet den Tod eines international bekannten Ballettstars. Die Zeitung bezieht sich dabei auf das Mariinski-Theater in Sankt Petersburg, welches sich in einem Artikel von dessen Star verabschiedet. Am Samstag schrieb das Opern- und Balletthaus: "Heute Abend ist der Publikumsliebling und Star des Mariinski-Theaters, Wladimir Schkljarow, auf tragische Weise ums Leben gekommen. Das ist ein großer Verlust nicht nur für das Theaterpersonal, sondern für die gesamte heutige Ballettkunst. Unser Beileid gilt der Familie, den Freunden des Künstlers und all den vielen Fans seiner Arbeit und seines Talents."
Russische Behörden melden "Unfall"
Wo und wie Schkljarow ums Leben kam, geht aus der Meldung nicht hervor. Die russische Nachrichtenagentur "Ria Novosti" zitiert Ermittler mit den Worten: "Zu den Umständen von Shklyarovs Tod wurde eine Voruntersuchung durchgeführt; die vorläufige Todesursache war ein Unfall". Weiter heißt es, sein Tod sei "nicht krimineller Natur".
Analyse Biden-Entscheidung zu Ukraine 6:22
Eine Kollegin und Freundin Schkljarows, die Tänzerin Irina Bartnowskaya, teilt diese Einschätzung offenbar. Auf ihrem Telegram-Kanal schrieb sie: "Um unnötige Spekulationen in den Medien zu vermeiden, möchte ich Klarheit über die tragischen Umstände des Verlustes von Wladimir schaffen. Er befand sich zu Hause und bereitete sich auf eine Fußoperation vor, weshalb er Medikamente nahm. Dabei ging er – wohl um Luft zu schnappen – auf den sehr schmalen Balkon und verlor das Gleichgewicht. Ein dummer, unerträglicher Unfall."
Wladimir Schkljarow kritisierte den Krieg
Zu Beginn der Invasion in der Ukraine berichtete die "Süddeutsche Zeitung", dass sich Wladimir Schkljarow öffentlicht gegen den Krieg positioniert habe – ein Tabu in der russischen Bevölkerung. Ein plötzlicher Unfalltod in Verbindung mit einem Fall aus mehreren Metern Höhe erinnert daher an andere fragwürdige "Unfälle" von Regimekritikern. Diese Spekulation greifen auch andere Medien auf. Das kritisiert Bartnowskaya in einem weiteren Beitrag auf Telegram scharf.
Um Spekulationen einzudämmen, teilt sie den Chatverlauf zwischen Schkljarow und seinem Arzt, aus dem hervorgehen soll, dass der Tänzer unter dem Einfluss von starken Schmerzmitteln gestanden habe.