Im Januar 2021 ziehen zahlreiche Anhänger von Ex-Präsident Donald Trump vor das Kapitol. Michael Sparks aus Kentucky dringt schließlich als erster in das Kongressgebäude ein - und animiert damit nach Angaben eines Polizisten viele weitere. Dafür verurteilt ihn nun ein Gericht.
Ein 46-Jähriger, der beim Sturm von Trump-Anhängern auf das US-Kapitol im Januar 2021 als erster in das Kongressgebäude eingedrungen war, ist zu fast viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ein Richter in Washington verhängte eine Haftstrafe von 53 Monaten sowie eine Geldbuße in Höhe von 2000 Dollar (rund 1800 Euro) gegen den Angeklagten Michael Sparks aus dem Bundesstaat Kentucky.
Am 6. Januar 2021 hatten fanatische Anhänger des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump nach einer aufpeitschenden Rede Trumps das Kapitol in Washington gestürmt, während in dem Gebäude der Kongress tagte. Sie wollten damit verhindern, dass dort der Wahlsieg von Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl formell beglaubigt wird. Mindestens fünf Menschen kamen im Zuge der Kapitol-Erstürmung ums Leben, 140 Polizisten wurden verletzt. Die Ereignisse gelten als schwarzer Tag in der Geschichte der US-Demokratie.
Trump stachelte Anhänger an
Trump hatte zuvor über Wochen die Falschbehauptung verbreitet, er sei durch massiven Wahlbetrug um eine zweite Amtszeit gebracht worden. Kurz vor der Kapitol-Erstürmung rief der Rechtspopulist seine Anhänger in einer Rede auf, zum Kapitol zu marschieren und "auf Teufel komm raus" zu kämpfen.
Der jetzt verurteilte Sparks war im März wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und Landfriedensbruchs schuldig gesprochen worden. Laut den Ermittlern war er der erste Trump-Anhänger, der am 6. Januar 2001 in das Kongressgebäude eindrang. Sparks habe auf die nach ihm folgenden Demonstranten "wie ein grünes Ampelsignal gewirkt", sagte ein Polizist in dem Prozess in Washington.
Wegen ihrer Beteiligung an der Kapitol-Erstürmung wurden insgesamt fast 1500 Menschen angeklagt. Ex-Präsident Trump selbst ist wegen seiner Rolle bei den Ereignissen vom 6. Januar 2021 in vier Punkten angeklagt. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass der Fall noch vor der Präsidentschaftswahl im November vor Gericht kommt. Trump kandidiert bei der Wahl erneut für die Republikaner.