Russland warnt den Westen davor, der Ukraine den Einsatz weitreichender Waffen zu erlauben. Da Kiew diese Waffen alleine nicht zur Anwendung bringen könnte, wäre dann die NATO verantwortlich und Moskau zu einer "entsprechenden Reaktion" gezwungen.
Der russische Präsident Wladimir Putin hofft nach eigenen Worten darauf, dass der Westen seine Warnungen gehört hat: Es drohe ein direkter Krieg mit der NATO, sollte der Westen der Ukraine den Einsatz von weitreichenden Waffen gegen Russland erlauben. "Sie haben mir nichts dazu gesagt, aber ich hoffe, sie haben es gehört", sagte Putin auf die Frage eines Journalisten im russischen Staatsfernsehen, ob der Westen auf seine Warnung reagiert habe.
"Ukrainische Soldaten können diese Waffen nicht alleine einsetzen. Nur Spezialisten aus NATO-Ländern können das, da es Weltraumaufklärung erfordert, über die die Ukraine natürlich nicht verfügt", fügte Putin hinzu. Sollte es zu einem solchen Einsatz kommen, werde Russland "darauf entsprechend reagieren müssen. Wie, wann und vor allem wo? Es ist noch zu früh, um das zu sagen", so Putin.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die westlichen Verbündeten lange darauf gedrängt, weitreichendere westliche Raketen in Russland einsetzen zu dürfen. Kiew argumentiert, der Einsatz dieser Waffen könnte das Kriegsgeschehen maßgeblich zugunsten der Ukraine beeinflussen. Mitte September hatte Putin erklärt, eine Zustimmung des Westens dazu würde die Natur des Konflikts erheblich verändern. Es würde bedeuten, "dass NATO-Staaten im Krieg mit Russland sind", sagte der Kreml-Chef.
Wenig später einigten sich US-Präsident Joe Biden und der britische Premierminister Keir Starmer, eine Entscheidung über einen Einsatz weitreichender westlicher Waffen gegen Ziele in Russland noch einmal zu vertagen. Biden spielte die Warnung Putins später herunter. US-Regierungsvertreter erklärten, diese Waffen würden für die Ukraine nur einen begrenzten Unterschied machen.