Weißes Haus: Interior-Styles und Budgets im mächtigsten Haus der Welt

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Donald Trump ist zum zweiten Mal US-Präsident. Was das für den Stil im Weißen Haus bedeutet, wer die Möbel und Dekorationen bezahlt und wieso eine vestorbene First Lady bis heute Einfluss ausübt, verraten wir Ihnen.

1600 Pennsylvania Avenue ist die wohl berühmteste Adresse der Welt. Das Weiße Haus ist für den amerikanischen Präsidenten Amts- und Wohnsitz gleichermaßen. Ob Jackie Kennedy, Michelle Obama oder Melania Trump – sie alle haben dem imposanten Gebäude ihren persönlichen Stil-Stempel aufgedrückt. Aber was genau darf die "First Family" eigentlich? Und wer bezahlt das alles?

Das Interior-Budget im Weißen Haus

Zunächst einmal die Grundlagen: Verantwortlich für die Instandhaltung, Reinigung und Möblierung des Weißen Hauses ist der amerikanische Kongress. Den gewählten US-Präsidenten wird bei ihrem Einzug ein Budget von 100.000 Dollar (ca. 96.000 Euro) zur Verfügung gestellt. Mit diesem Geld können und sollen die Familien die privaten Bereiche des Weißen Hauses nach ihren Wünschen umgestalten.

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Die Geschichte zeigt jedoch, dass der Kongress regelmäßig weitere Gelder für Renovierungsarbeiten, die Anschaffung von Möbeln oder die Instandhaltung freigibt. Auch muss er dem Verkauf von Möbeln aus dem Bestand, die der Präsidentenfamilie nicht gefallen, zustimmen.

Mit Ronald Reagan und Barack Obama haben zwei Präsidenten der Neuzeit dieses Budget komplett abgelehnt und stattdessen in ihr eigenes Portemonnaie gegriffen. Leer gingen sie aber natürlich dennoch nicht aus, schließlich gibt es genug Stiftungen und Fonds, die sich bei der Gestaltung und dem Erhalt des Stils im Weißen Haus helfend einbringen.

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Mythos "First Lady Style"

Wohl keine Präsidentengattin wird so sehr für ihren persönlichen Stil verehrt wie Jackie Kennedy. 1961 rief die damalige First Lady die "The White House Historical Association" ins Leben. Die private Non-Profit-Organisation unterstützt die stilvolle Gestaltung des Amts- und Wohnsitzes und hat laut "Elle Decor" unter anderem das neue Tafelgeschirr unter Präsident Obama (ca. 1,4 Mio. Euro) sowie diverse Renovierungsarbeiten finanziert.

 Präsident Barack Obama begrüßte 2015 das damalige Thronfolgerpaar aus England, Camilla und Charles, im modern und hell gestalteten Oval Office.Gute Laune unter den wachsamen Augen von Washington und Lincoln: Präsident Barack Obama begrüßte 2015 das damalige Thronfolgerpaar aus England, Camilla und Charles, im modern und hell gestalteten Oval Office.
© Chris Radburn-Pool

Insbesondere das Oval Office, das offizielle Büro des Präsidenten und damit quasi das Epizentrum der Macht, wird medienwirksam hergerichtet. Unter Präsident Clinton zogen der große blaue Teppich mit Wappen sowie die XXL-Gardinen in Gold ein. Genaue Beobachter:innen sehen nach jeder neuen Wahl die kleinen, aber feinen Veränderungen. So ließen die Obamas beispielsweise eine Tapete mit modernem Streifendesign anbringen, Nachfolger Trump stylte in seiner ersten Amtszeit dann mit einem opulenten Brokat-Design um.

 Während der ersten Amtszeit von Donald Trump war der Interior Style im Oval Office klassisch-elegant. Durch die Brokattapete sowie goldene und cremefarbene Möbel und Akzente erschien der Raum aber auch etwas altbacken.Staatstragend und ein bisschen spießig: Während der ersten Amtszeit von Donald Trump war der Interior Style im Oval Office klassisch-elegant. Durch die Brokattapete sowie goldene und cremefarbene Möbel und Akzente erschien der Raum aber auch etwas altbacken.
© Olivier Douliery-Pool

Inwieweit nun die zweite Amtszeit der Familie Trump, die bekanntlich einen recht protzigen Stil zelebriert, das Erscheinungsbild des Weißen Hauses prägen wird, zeigen die kommenden vier Jahre. Als Melania Trump nach ihrem Einzug 2017 eine Umgestaltung des legendären Rosengartens anordnete, fielen die Meinungen sehr kritisch aus. Einige Bürger:innen starteten sogar eine Petition, um den Gartenabschnitt wieder in seine durch Jackie Kennedy gestaltete Ursprungsform zurückzuversetzen.

Verwendete Quellen: elledecor.com, spiegel.de, sueddeutsche.de