Warenhausunternehmen: Eigentümer Beetz sieht Galeria hinter den Erwartungen zurück

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Ein dreiviertel Jahr nach dem Neustart von Galeria ist die Geschäftsführung offensichtlich noch nicht so zufrieden. Der Chef der Warenhauskette nennt mehrere Gründe.

Galeria-Chef Bernd Beetz hat sich zurückhaltend zur wirtschaftlichen Entwicklung der Warenhauskette geäußert. "Im Moment liegen wir ein wenig hinter unseren eigenen Erwartungen", sagte er im Interview mit dem Magazin "Focus". Für 2025 erwarte er dennoch, "übers ganze Jahr gesehen mit allen Häusern in den schwarzen Zahlen" zu sein. 

Beetz zufolge gibt es mehrere Probleme, die auf die Geschäfte des Unternehmens drücken. Neben der "fast schon depressiven Konsumsteinstellung der Deutschen" sorgt er sich um die Sicherheit in den Städten. "Nehmen Sie die schlimmen Anschläge von Berlin bis Mannheim. Die Auswirkungen sind wirklich brutal. Die Folgen spürt auch unser Haus in Mannheim immer noch", sagte Beetz dem "Focus". 

Dies wirkt sich nach Angaben des Galeria-Inhabers besonders auf das Einkaufverhalten von Frauen aus. "Wir registrieren in einigen Städten bei vielen eine wachsende Scheu, nach Einbruch der Dunkelheit überhaupt noch in der Innenstadt unterwegs zu sein." 

Filialen werden modernisiert

Schon im Januar hatte Beetz angekündigt, die Galeria-Filialen in den nächsten fünf Jahren modernisieren zu wollen. Es gebe einen fest definierten Umbauplan, sagte er dem "Handelsblatt". An manchen Standorten seien umfangreichere Umbaumaßnahmen vorgesehen, an anderen könne man bereits mit kleineren Modernisierungen eine große Veränderung erwirken. "Da alle Häuser schwarze Zahlen schreiben, können wir Umbau und Investitionen in die Häuser intern finanzieren", so Beetz damals.

Das Warenhausunternehmen hatte zuletzt Kooperationen mit dem Sportartikelhändler Decathlon und dem Lebensmitteldiscounter Lidl bekanntgegeben. 

Galeria war 2023 erneut in die Insolvenz gerutscht. Im Sommer 2024 gab das Gericht grünes Licht für den Neustart und die Übernahme durch die neuen Eigentümer: die US-Investmentgesellschaft NRDC und eine Beteiligungsfirma des Unternehmers Bernd Beetz. Neun Filialen mussten im Zuge der Insolvenz schließen, 83 sind übriggeblieben.