Die Hamas übergibt Israel wie vereinbart eine Liste mit den Namen von Geiseln, die am Samstag freigelassen werden sollen. Es handelt sich um vier Soldatinnen.
Die Hamas hat Israel eine Liste mit den Namen von vier Geiseln übermittelt, die am Samstag im Gazastreifen freigelassen werden sollen. Wie das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bestätigte, handelt es sich um vier Soldatinnen, die seit mehr als 15 Monaten im Gazastreifen festgehalten werden.
Das Forum der Geiselangehörigen begrüßte die bevorstehende Freilassung der vier jungen Frauen. "Eine ganze Nation hat für sie gekämpft und erwartet bange ihre langersehnte Rückkehr in die Arme ihrer Familien", hieß es in der Mitteilung des Forums.
Die Hamas muss Israel gemäß der Waffenruhe-Vereinbarung 24 Stunden im Voraus über die Namen der freizulassenden Geiseln informieren. Im Gegenzug sollen wieder Dutzende palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Israel hatte laut Medienberichten kritisiert, dass sich die Hamas bei der Bekanntgabe der Freizulassenden nicht an die Waffenruhe-Vereinbarung gehalten habe. Demnach hätte eine noch lebende Zivilistin vor den Soldatinnen zur Freilassung aus der Geiselhaft bestimmt werden müssen.
In Medienberichten hieß es weiter, die Frau werde von einer Gruppe des mit der Hamas verbündeten Palästinensischen Islamischen Dschihad gefangen gehalten und habe von der Hamas bislang nicht übernommen werden können. Ministerpräsident Netanjahu habe aber entschieden, wegen dieser eher geringfügigen Verletzung der Vereinbarung nicht deren Umsetzung - und damit die am Samstag geplante Geiselfreilassung - scheitern zu lassen, berichtete die "Times of Israel".
Vergangenes Wochenende hatte die Hamas die Geisel-Liste verspätet überreicht und damit den Beginn der Waffenruhe im Gaza-Krieg am Sonntag um einige Stunden verzögert. Damals kamen drei verschleppte israelische Zivilistinnen frei. Im Austausch entließ Israel 90 Palästinenser aus der Haft.