Die Miniserie "Mord auf dem Inka-Pfad" basiert auf einem realen Kriminalfall von 1997. Nina Gummich kämpft für Wahrheit und Gerechtigkeit.
Ein Zelt am Inka-Pfad. Ein Schuss in der Nacht. Eine Frau stirbt - und ein internationaler Kriminalfall nimmt seinen Lauf. Die vierteilige ARD-Miniserie "Mord auf dem Inka-Pfad" (30. April und 1. Mai in Doppelfolgen ab 20:15 Uhr im Ersten) erzählt von einem wahren Verbrechen, das Ermittler über Jahre und Kontinente hinweg beschäftigte. Im Zentrum des Films: eine Münchner Ermittlerin, gespielt von Nina Gummich, 33, die sich gegen Widerstände und Zweifel behauptet.
Wahre Begebenheiten, packend inszeniert
Ursula Glück (Amelie Kiefer) wird 1997 auf ihrer Hochzeitsreise in Peru erschossen. Ihr Ehemann Jona Kepler (Thomas Prenn), ein Israeli, gerät schnell ins Visier der Münchner Kriminalpolizei. Doch politisches Fingerspitzengefühl ist gefragt, denn ein Mordprozess gegen einen Israeli in Deutschland ist diplomatisch heikel. Kommissarin Rita Berg (Gummich) gibt trotzdem nicht auf. Über München, New York und Peru führt ihr Weg schließlich nach Kapstadt - immer auf der Suche nach der einen, belastbaren Spur, die am Ende über Schuld oder Unschuld entscheidet...
Was diese Serie besonders macht, ist ihr wahres Fundament: echte Akten, echte Menschen, echte Abgründe. Nina Gummich durfte bei der Vorbereitung sogar in das 162-seitige Originalgerichtsurteil blicken. "Es ist mir kalt den Rücken heruntergelaufen", erzählt sie. Zweifel an der Schuld des Verdächtigen hatte sie danach keine mehr.
Nina Gummich als Ermittlerin mit Instinkt und Herz
Gummichs Rita Berg ist keine Superheldin. Sie ist eine Frau, die zweifelt, kämpft, sich auf ihr Bauchgefühl verlässt - und manchmal daran zu zerbrechen droht. "Wir beide lassen uns vom Gefühl leiten - allen Widrigkeiten zum Trotz", sagt Gummich über die Parallelen zwischen sich und ihrer Rolle.
Sie bereitete sich akribisch vor: Gespräche mit einer echten Kommissarin, emotionale Aufstellungen mit Co-Star Thomas Prenn, der den Ehemann Jona Kepler spielt. "Mein Wunsch war es, bei jedem Verhör eine andere Herangehensweise zu zeigen, den Verdächtigen mal aggressiv, mal ganz vertraut, mal mit Druck und mal vermeintlich freundschaftlich zu behandeln. Ich wollte natürlich sichergehen, dass das auch der Realität entsprechen könnte", erzählt die Schauspielerin. Diese Authentizität spürt man in jeder Verhörszene.
Gedreht wurde in München und Südafrika. Kapstadt ersetzt die peruanischen Anden - und liefert Bilder, die so schön wie trügerisch sind. Kameramann Andreas Köhler kreierte einen dokumentarischen Look, rau und echt. Regisseurin Nina Wolfrum setzte auf psychologische Spannung statt auf Effekthascherei. "Es ist von Anfang an klar, wer es gewesen ist, und wir schauen verzweifelt dabei zu, wie Rita Berg sich daran abarbeitet, das zu beweisen", bestätigt Gummich.
Ein True-Crime-Juwel für Fans kluger Krimis
Produzent Martin Zimmermann stieß vor Jahren im Fachmagazin "Der Kriminalist" auf den Fall. Zehn Jahre Recherche und Gespräche später ist daraus ein anspruchsvoller Krimi geworden. "Viele lange Gespräche mit Zeitzeugen waren nötig", erinnert er sich. Besonders geholfen habe der Bruder des Opfers, der einen offenen Einblick in die Persönlichkeit seiner Schwester gab.