Vier Tage lang feiert Großbritannien das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren. Den Auftakt macht eine Militärparade – unter den Augen der königlichen Familie.
Mit einer pompösen Militärparade hat Großbritannien die mehrtägigen Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Siegs über Nazi-Deutschland eingeleitet.
Vor den Augen von König Charles III. (76), Königin Camilla (77) sowie Prinz William (42), Prinzessin Kate (43) und deren Kindern Prinz George (11), Prinzessin Charlotte (10) und Prinz Louis (7) marschierten Hunderte Uniformierte über die Prachtstraße The Mall im Zentrum Londons.
Zu Beginn der diesjährigen Parade verlas der Schauspieler Timothy Spall die damalige Siegesrede Churchills. "Gebt der Gewalt und der Tyrannei nicht nach, marschiert geradeaus und sterbt, wenn es notwendig ist, unbesiegt", rief Spall auf dem Parlamentsplatz aus.
In der Parade marschierten neben rund tausend Soldaten der britischen Streitkräfte auch rund 50 Militärs aus den Nato-Partnerstaaten Deutschland, Frankreich und den USA mit. Zudem nahmen elf Soldaten aus der Ukraine teil, die ihre Landesflagge schwenkten. Die Aufnahme der Ukrainer in die Parade war ein Zeichen der Solidarität mit der seit mehr als drei Jahren vom russischen Angriffskrieg überzogenen Ukraine.
Queen Elizabeth II. mischte sich einst unter Feiernde
Anschließend donnerten Militärflugzeuge über den Buckingham-Palast, während die Royals vom festlich geschmückten Balkon grüßten. Zehntausende Schaulustige hatten sich vor dem Residenzschloss versammelt und jubelten der Königsfamilie zu.
Ähnliche Szenen spielten sich am 8. Mai 1945 ab. Die 2022 gestorbene Queen Elizabeth II. verriet einst, dass sie sich damals als 19-jährige Prinzessin nach Auftritten auf dem Balkon unerkannt unter die Feiernden auf der Straße gemischt hatte. "Es war einer der denkwürdigsten Abende meines Lebens", sagte sie später.
Britische Royals: Erneute Querelen mit Prinz Harry
Überschattet wurde der Auftakt zu den Jahrestag-Feierlichkeiten von neuen Querelen mit dem abtrünnigen Prinzen Harry (40). Der hatte der BBC nur Tage davor ein Interview gegeben, in dem er einerseits Bedauern über den andauernden Streit mit der Royal-Family äußerte – und andererseits erneut austeilte.
Er hatte zuvor einen Gerichtsprozess um den Anspruch auf Personenschutz für sich und seine Familie verloren. Dahinter wittert er ein Komplott des Königshauses und den Versuch, ihn zurück in dessen Orbit zu bringen.
Harry und seine Frau Herzogin Meghan (43) haben vor gut fünf Jahren den engeren Kreis der Royal Family verlassen. Sie leben inzwischen mit ihren Kindern Prinz Archie, der am Dienstag seinen sechsten Geburtstag feiert, und Prinzessin Lilibet (3) im US-Bundesstaat Kalifornien. Harry gibt an, er könne wegen einer Herabstufung seines Sicherheitsstatus seine Familie nicht ohne Einladung der Royals nach Großbritannien.