Von Handys über Digitalkameras bis zu E-Book-Readern: Hersteller dürfen solche Geräte ab heute in der EU nur noch dann neu auf den Markt bringen, wenn sie eine USB-C-Ladebuchse haben. Was bringt diese Vereinheitlichung?
Es geht bei Weitem nicht nur um die Handys. Die neue Regel gilt für viele elektronische Geräte: für Tablets und Kopfhörer, für Digitalkameras, E-Book-Reader und auch für Tastaturen - im Grunde für alles, was man aufladen und tragen kann. Hersteller dürfen solche Geräte nur noch neu auf den Markt bringen, wenn sie eine USB-C-Ladebuchse haben.
Für Laptops gibt es noch eine Übergangsfrist: Für sie ist der USB-C-Anschluss erst Anfang 2026 Pflicht.
Weniger Kosten und Elektroschrott
Das Ende des Kabelsalats ist also in Sicht. Der Vorteil für die Verbraucherinnen und Verbraucher liegt auf der Hand. Ein Ladekabel für alle Geräte - das vermeidet auch zusätzlich Elektroschrott. Auf rund 1.000 Tonnen pro Jahr schätzt die EU-Kommission die Menge verschiedener Kabel und Netzteile, die dann nicht mehr vorgehalten werden müssen.
Die Verbraucher sparen dadurch auch Geld. Rund 250 Millionen Euro geben die Europäer bisher für unterschiedliche Ladegeräte aus, die bald überflüssig werden.
Jahrelanges Ringen mit Herstellern
Die Ladekabel-Richtlinie war allerdings eine schwere Geburt. Rund 15 Jahre hat die EU gebraucht, um sie durchzusetzen. Immer wieder standen die Hersteller auf der Bremse, zuletzt sehr hartnäckig noch Apple. Der Konzern gab sich zusammen mit der Branchenvertretung als Opfer der Reform aus, mit der Begründung, dass das EU-Gesetz Innovation und Fortschritt behindere - gerade beim kabellosen Laden.
Aber die EU blieb hartnäckig. Geräte mit kabelloser Ladefunktion sind möglich, aber nur, wenn sie auch einen USB-C-Anschluss haben.