Ukrainische Streitkräfte kämpfen seit drei Monaten in der russischen Region Kursk. Nach eigenen Angaben haben sie dort Tausende russische Soldaten getötet und Kriegsgerät zerstört. Kiew erhofft sich dadurch den Abzug russischer Einheiten, aber Russland wird jetzt von Nordkorea unterstützt.
In den seit Anfang August andauernden Kämpfen in der westrussischen Region Kursk haben die ukrainischen Streitkräfte nach eigenen Angaben der russischen Armee schwere Verluste zugefügt. Insgesamt seien bei den Gefechten knapp 8000 russische Soldaten getötet worden, was in etwa den Verlust von acht Bataillonen bedeute, teilten die ukrainischen Luftlandetruppen auf Facebook mit. Die ukrainischen Streitkräfte sprachen in diesem Zusammenhang von "unwiederbringlichen Verlusten" der russischen Seite. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
Demnach wurden zudem rund 60 russische Panzer und rund 200 Schützenpanzer zerstört oder beschädigt. Zudem seien 136 Artilleriegeschütze, drei Hubschrauber sowie Hunderte Drohnen zerstört worden. Auch diese Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden. Zu den eigenen Verlusten gab die Militärführung in Kiew keine Informationen.
Die ukrainischen Streitkräfte waren Anfang August überraschend auf russisches Gebiet in Richtung Kursk vorgestoßen. Dabei konnten sie größere Gebiete unter ihre Kontrolle bringen. Ursprünglich hatte sich die Armeeführung in Kiew dadurch den Abzug russischer Einheiten von den Fronten im Osten der Ukraine und damit ein Nachlassen der russischen Offensive erhofft.
Russland wird in der Region Kursk wohl von Nordkorea unterstützt. Erst diese Woche hatte das Weiße Haus von bis zu 8000 nordkoreanischen Soldaten gesprochen, die im westrussischen Gebiet bereitständen. Washington geht von einem baldigen Kampfeinsatz dieser Einheiten aus. Weitere könnten folgen. Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Anwesenheit nordkoreanischer Soldaten im eigenen Land nicht bestritten und verwies darauf, dass auch die Ukraine auf Personal aus NATO-Staaten zurückgreife. Das international isolierte Nordkorea liefert unter der Führung des diktatorisch regierenden Machthabers Kim Jong Un bereits seit Längerem Raketen und Artilleriegeschosse an Russland.