Katar will Donald Trump offenbar ein luxuriöses Flugzeug schenken. Der US-Präsident scheint nicht abgeneigt – darüber sind sogar einige seiner Unterstützer entsetzt.
Das Angebot klingt verlockend: Katar will Donald Trump laut US-Medien einen luxuriösen Jet schenken. Das Problem dabei: Ein solches Geschenk wirft eine ganze Reihe ethischer und juristischer Fragen auf. Für den US-Präsidenten offenbar kein größeres Problem – er hat bereits angedeutet, das Flugzeug annehmen zu wollen.
Das lässt sogar bei seinen Anhängern, die ihrem Präsidenten sonst zumeist mehr oder weniger unkritisch folgen, die Alarmglocken schrillen. Mehrere republikanische Politiker und rechte Kommentatoren oder Influencer äußern sich kritisch zu dem Geschenk, das Trump auf seiner Golfreise von der Familie des Emirs bekommen könnte. Sie führen Sicherheitsbedenken und den Verdacht der Bestechlichkeit ins Feld.
Republikanische Politiker halten Jet aus Katar für unsicher
"Ich fliege nicht mit einem Flugzeug aus Katar. Sie unterstützen Hamas", sagte der republikanische Senator Rick Scott aus Florida. "Ich weiß nicht, wie man die Sicherheit gewährleistet." Er wolle nicht, dass der Präsident der Vereinigten Staaten mit einem unsicheren Flugzeug fliege.
Der Senator Josh Hawley, ebenfalls Republikaner, stört sich daran, dass Trump möglicherweise bald mit einer Maschine aus ausländischer Produktion fliegen könnte. "Es wäre besser, wenn die Air Force One ein schöner, großer Jet wäre, der in den USA hergestellt wurde", sagte er. Sein Kollege Rand Paul erklärte, es würde "kein gutes Bild abgeben", sollte Trump das Geschenk akzeptieren.
Andere Republikaner äußerten rechtliche Bedenken. So forderte die Senatorin Shelley Moore Capito, man müsse zunächst die "juristischen Herausforderungen" in diesem Fall klären.
Trump-Unterstützer reden von "Bestechung"
Ungewöhnlich deutlich äußern sich auch rechte Kommentatoren und Influencer, die sonst in den Medien Trumps Politik verteidigen. Der prominente Publizist Ben Shapiro, Gründer und Chefredakteur des konservativen Medienunternehmens The Daily Wire, verglich Trump in seinem Podcast mit Vorgänger Joe Biden: "Wenn wir die Namen Joe Biden und Hunter Biden einsetzen würden, würden wir Rechten alle ausrasten." Trump täte damit genau das, was er immer kritisiere. "Die Politik der Regierung ist zu wichtig für so etwas."
Die rechte Influencerin und Aktivistin Laura Loomer, der ein großer Einfluss auf Trump nachgesagt wird, sagte, sie sei "enttäuscht": "Wenn das stimmt, wäre es ein Makel für die Regierung", schrieb sie auf X. "Wir können keinen 400-Millionen-Jet von Dschihadisten in Anzügen annehmen." Die Journalistin Batya Ungar-Sargon, die vor der Präsidentschaftswahl Trump unterstützt hatte, bezeichnete den Jet ganz offen als "Bestechung".
Donald Trump nennt Flugzeugangebot eine "sehr nette Geste"
Donald Trump hingegen nannte die mögliche Überlassung des Flugzeugs vom Typ Boeing 747-8 eine "sehr nette Geste". Nur "ein dummer Mensch" würde ein solches Angebot ablehnen. Er betonte, dass die Boeing offiziell ein Geschenk für das US-Verteidigungsministerium sei. Das Flugzeug gehe nach seiner Amtszeit an seine Präsidentenbibliothek, er werde es nicht privat nutzen.
Laut Gesetz dürfen US-Präsidenten lediglich Geschenke im Wert von bis zu 480 Dollar annehmen. Teurere Gaben gelten als "Geschenk an das amerikanische Volk". Sie gehen in der Regel an die Nationalarchive oder an die Präsidentenbibliothek, wo die Amtszeit jedes Staatschefs dokumentiert wird.
Quellen: "The Hill", Ben Shapiro auf Youtube, Laura Loomer auf X, US-Nationalarchive