3 months ago

Ukraines Präsident ist irritiert: Trump trifft Selenskyj - und betont gute Beziehung zu Putin



Nach einigem Hin und Her treffen sich Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj doch. Der ukrainische Präsident berichtet später von einem "sehr produktiven Gespräch" - einen Moment der Irritation gibt es jedoch auch.

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat bei seinem mehrtägigen Besuch in den USA auch den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump getroffen - einen entschiedenen Gegner der US-Milliardenhilfen für Kiew, der die Ukraine-Politik der USA bei einer Wiederwahl komplett revidieren könnte. Selenskyj und der Immobilienmilliardär kamen zu einem kurzen Austausch im Trump Tower in New York zusammen, nachdem in den Tagen zuvor noch über eine Absage des Treffens spekuliert worden war.

Im Anschluss an das Gespräch wiederholte Trump seine bekannte Position, dass er für den Ukraine-Krieg eine Lösung parat habe. "Es ist eine Schande, aber dieser Krieg hätte nie passieren dürfen", sagte der 78-Jährige. Es sei ein "kompliziertes Puzzle", aber "wir werden das gelöst bekommen".

Trump: Habe gute Beziehung zu Selenskyj

Zum Beginn des Treffens hatte Trump über sein Verhältnis zu Selenskyj gesagt: "Wir haben ein sehr gutes Verhältnis, und ich habe - wie Sie wissen - auch ein sehr gutes Verhältnis zu Präsident Putin", sagte Trump. Selenskyj entgegnete irritiert, er hoffe, das ihrige Verhältnis sei das bessere. Er und Trump teilten den "gemeinsamen Standpunkt", dass der Krieg enden müsse. Auf X schrieb Selenskyj später am Abend, er habe ein "sehr produktives" Gespräch mit dem Präsidentschaftskandidaten gehabt.

Trump ist ein vehementer Kritiker der US-Milliardenhilfen für die Ukraine und drängt die Führung in Kiew dazu, mit Russland ein Abkommen zu schließen. Er hatte Selenskyj in den vergangenen Tagen scharf kritisiert und erklärt, der ukrainische Präsident sei "wahrscheinlich der größte Geschäftsmann der Welt". Bei jedem seiner Besuche in den USA habe dieser am Ende "60 Milliarden Dollar" mitgenommen.

Selenskyj wirbt in Amerika für Kriegshilfen

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Zugleich warf Trump dem ukrainischen Staatschef vor, sich einem "Deal" mit Russland zu verschließen. Kritiker sehen in einem solchen "Deal" hingegen eine De-facto-Kapitulation der Ukraine und werfen Trump vor, damit die Position des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu übernehmen.

Selenskyj hatte in den vergangenen Tagen bei der UN-Generaldebatte in New York sowie bei einem Besuch in Washington um weitere Unterstützung für sein Land im Krieg gegen Russland geworben. In seiner Rede in der UN-Vollversammlung schloss er aus, dass sich sein Land jemals einem von außen auferlegten Abkommen beugen werde.

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