Die Ukraine kann nach Einschätzung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in diesem Jahr 1,5 bis zwei Millionen Drohnen herstellen. Allerdings fehle es an der Finanzierung, so Selenskyj. Der Krieg mit Russland könne nur durch einen Dialog beendet werden. Um ihre Vision vom Frieden voranzutreiben, müsse die Regierung in Kiew jedoch bei der noch für dieses Jahr geplanten Konferenz in einer starken Position sein, sagt Selenskyj.
+++ 17:25 Grossi: Nähe der Kämpfe zu AKW Kursk "extrem ernst" +++
Die Nähe der Kämpfe zwischen der Ukraine und Russland zum Atomkraftwerk in der russischen Grenzregion Kursk ist nach Einschätzung des Chefs der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) äußerst gefährlich. "Ein Atomkraftwerk dieses Typs so nahe an einem Kontaktpunkt oder einer militärischen Front ist eine extrem ernste Tatsache", sagt Rafael Grossi nach einem Besuch der Anlage. "Der Fakt, dass wir nur wenige Kilometer, nur wenige Meilen von hier Militäraktivität haben, macht es zu einem unmittelbaren Punkt der Aufmerksamkeit", so Grossi weiter. "Letzten Endes mag das alles sehr vernünftig und einfach klingen: Greifen Sie kein Atomkraftwerk an." Das Atomkraftwerk arbeite derzeit unter "nahezu normalen Bedingungen", fügt er hinzu.
+++ 16:51 Syrskyj: Russland verlegt 30.000 Soldaten nach Kursk +++
Eines der Ziele der ukrainischen Operation im Gebiet Kursk besteht darin, russische Truppen aus anderen Sektoren wegzulocken, vor allem aus den Bereichen Pokrowsk und Kurachowo in der Region Donezk. Laut dem ukrainischen Armeechef Olexander Syrskyj verlegt Russland bereits 30.000 Soldaten in die Region Kursk. "Und diese Zahl steigt", so Syrskyj. Russland reduziere daher aktuell seine Aktivitäten im Süden der Ukraine. Doch in der im Fokus stehenden Region Pokrowsk bleibt der Druck hoch. Dort ziehe Moskau seine kampfstärksten Truppen zusammen, sagt Syrskyj.
+++ 16:25 Russische Raketenattacke tötet eine Person in der Region Charkiw +++
Die russischen Streitkräfte greifen die Stadt Bohoduchiw in der Region Charkiw mit Raketen an. Dabei stirbt eine Person und sechs Menschen werden verletzt, teilt die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft mit. Nach deren Angaben traf eine der Raketen eine Bushaltestelle, wodurch eine 71-Jährige getötet wurde. Ferner trafen die russischen Angriffe Industrie- und Wohneinrichtungen sowie mehrere Fahrzeuge.
+++ 15:57 Schmyhal beziffert Milliarden-Defizit der Ukraine +++
Ministerpräsident Denys Schmyhal erklärt, dass die Ukraine zusätzliche 15 Milliarden Dollar benötige, um ihr Haushaltsdefizit im Jahr 2025 zu decken. Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert ihn mit den Worten, dass die Ukraine das Haushaltsdefizit für das nächste Jahr auf insgesamt 35 Milliarden Dollar schätze, wobei Pläne zur Deckung von 20 Milliarden Dollar vorhanden seien. Nach Schätzungen der ukrainischen Regierung belief sich das Defizit im Jahr 2024 auf etwa 38 Milliarden Dollar. Schmyhal zufolge plant die Regierung Steuererhöhungen und eine verstärkte Kreditaufnahme auf dem inländischen Schuldenmarkt, um zusätzliche Mittel für den Krieg gegen Russland aufzubringen. Das Parlament soll im September über diese Vorschläge beraten.
+++ 15:32 Ukraine arbeitet an Entwicklung eigener Waffensysteme +++
Die Ukraine meldet den größten Bomben- und Raketenangriff der russischen Armee seit Kriegsbeginn. Die schweren Angriffe gehen auch in der Nacht unvermindert weiter. Deswegen lotet die Ukraine nun neue Wege aus, um sich abseits der Waffenhilfe aus dem Westen gegen die Attacken aus Russland zu wehren.
+++ 15:11 Selenskyj: Ukraine testet erstmals erfolgreich ballistische Rakete +++
Die Ukraine hat zuletzt, nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj, zum ersten Mal eine ballistische Rakete aus eigener Produktion erfolgreich getestet. "Die erste ukrainische ballistische Rakete ist mit Erfolg getestet worden", sagt Selenskyj. Er beglückwünscht "unsere Verteidigungsindustrie", lehnt es aber ab, weitere Details über die Rakete zu nennen.
+++ 14:45 Moskau: Beteiligung der USA bei ukrainischem Einmarsch ist Tatsache +++
Für den russischen Vize-Außenminister Sergej Rjabkow ist eine Beteiligung der USA am Einmarsch ukrainischer Truppen in die russische Oblast Kursk "eine Tatsache". Die Reaktion der Regierung in Moskau könne möglicherweise viel härter ausfallen als zuvor, sagt Rjabkow den staatlichen russischen Nachrichtenagenturen RIA und TASS zufolge. Einzelheiten nennt er nicht. Rjabkow legt auch keine Beweise vor, die seine Äußerungen zu einer US-Beteiligung untermauern würden. Das US-Präsidialamt hat erklärt, es habe vorab keine Kenntnis von dem am 6. August überraschend begonnenen Einmarsch ukrainischer Truppen in Kursk gehabt.
+++ 14:19 Selenskyj: F-16 schießen russische Raketen ab +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, dass die neuen F-16-Kampfjets bereits erfolgreich russische Raketen abgewehrt haben. "Im Rahmen dieses großangelegten Raketenangriffs haben wir mithilfe von F-16 einige Raketen abgeschossen", so Selenskyj. Die Flugzeuge wurden demnach unter anderem bei der Abwehr des verheerenden Luftangriffs am Montag eingesetzt. Die Niederlande, Dänemark, Norwegen und Belgien haben der Ukraine zusammen mehr als 60 dieser Kampfjets aus US-amerikanischer Produktion zugesagt
+++ 13:59 Kurzzeitig Luftalarm nahe russischem AKW Kursk +++
In der Stadt Kurtschatow in der russischen Oblast Kursk gibt es am Nachmittag kurzzeitig Luftalarm. Sirenen warnen vor einer Bedrohung durch eine Rakete, berichtet ein Reuters-Reporter. In Kurtschatow steht das Atomkraftwerk Kursk, das derzeit der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Raffael Grossi, inspiziert.
+++ 13:44 Russische Armee will weiteren Ort bei Pokrowsk erobert haben +++
Die russische Armee hat im Osten der Ukraine eigenen Angaben zufolge eine weitere Ortschaft in der Nähe der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk erobert. Die Soldaten hätten das Dorf Orlowka in der Region Donezk "befreit", erklärt das russische Verteidigungsministerium auf Telegram. Orlowka ist der russische Name für das ukrainische Dorf Orliwka. Moskau treibt seine Offensive in Donezk ungeachtet der anhaltenden Kämpfe gegen die ukrainische Armee in der russischen Region Kursk voran. Das Verteidigungsministerium vermeldet regelmäßig die Eroberung neuer Ortschaften. Im Fokus steht auch die Region um den wichtigen Logistikstandort Pokrowsk.
+++ 13:21 Lawrow zieht die Atomwaffen-Karte +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow wertet die Forderung der Ukraine an ihre Verbündeten, die vom Westen gelieferten Waffen auch beim Einfall in Russland einzusetzen, als Erpressung. Für westliche Atommächte sei es gefährlich, "mit dem Feuer zu spielen", sagt Lawrow. Russland sei dabei, seine Atomwaffendoktrin anzupassen. Einzelheiten nennt er nicht. Die Doktrin sieht den Einsatz von Atomwaffen vor, falls Russlands Souveränität oder seine territoriale Integrität bedroht werden.
+++ 13:04 Syrskyj: Rücken weiter in Kursk vor - Lage in Pokrowsk schwierig +++
Die ukrainischen Truppen rücken nach Angaben von Armeechef Olexander Syrskyj weiter in der russischen Oblast Kursk vor. Allerdings würden russische Soldaten auf die Stadt Pokrowsk in der ukrainischen Oblast Donezk vorrücken. Dort sei die Lage insgesamt schwierig.
+++ 12:42 Munz: "Werden demnächst verstärkt Angriffe auf Ukraine sehen" +++
Nach den Drohnenangriffen der letzten Wochen beschießt Russland die Ukraine nun wieder verstärkt mit Raketen. Der Zeitpunkt ist keineswegs zufällig, wie ntv-Korrespondent Rainer Munz erläutert. Denn: Der Hebst und damit die Heizsaison steht vor der Tür.
+++ 12:33 Kiew: Haben in Kursk 594 russische Kriegsgefangene gemacht +++
Die Ukraine hat dem Oberbefehlshaber der Streitkräfte, Olexander Syrskyj, zufolge in der Oblast Kursk insgesamt 594 russische Soldaten gefangengenommen. Es ist das erste Mal, dass er eine Zahl nennt. Zu Wochenbeginn war bekannt geworden, dass die "Washington Post" anhand einer Foto- und Videoanalyse mindestens 247 russische Kriegsgefangene identifizieren konnte.
+++ 12:09 Stromausfälle und -beschränkungen dauern noch mehrere Tage +++
Nach dem größten russischen Angriff auf die Ukraine seit Beginn des Krieges werden sich die Einschränkungen für die Bevölkerung noch eine Weile ziehen. Stromausfälle und "strenge" Strombeschränkungen könnten noch ein bis zwei Wochen andauern, sagt Iwan Plachkow, Präsident des ukrainischen Energieverbands, dem Fernsehsender Kyiv24. Plachkow sagt, der russische Großangriff am Montag sei "einer der massivsten Angriffe auf die Energieinfrastruktur" gewesen, mit dem Ziel, "einen totalen Stromausfall im Energiesystem" zu verursachen.
+++ 11:46 Roth: Russland will mit Angriffswelle auch Fluchtbewegung in die EU auslösen +++
Russland will nach Einschätzung des SPD-Außenpolitikers Michael Roth mit seinen massiven Angriffen auf ukrainische Versorgungseinrichtungen eine Fluchtbewegung nach Europa auslösen. Die Angriffsserie sei der "Beginn einer neuen Vernichtungskampagne gegen die ukrainische Energieinfrastruktur", sagt der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses dem Portal Politico. "Zum einen soll die ukrainische Rüstungsproduktion lahmgelegt, zum anderen das Leben der Menschen in der Ukraine unerträglich gemacht werden, um neue Flüchtlingsbewegungen in die EU auszulösen." Und weiter: "Die Schäden sind so massiv, dass eine schnelle Reparatur kaum möglich ist." Roth fordert Unterstützung für den kommenden "harten Winter" - etwa Notstromaggregate - sowie eine US-Erlaubnis zum Einsatz von Langstreckenwaffen gegen die Flugfelder, von denen aus die russischen Bomber aufsteigen.
+++ 11:21 Ukrainischer Grenzschutz: Keine Truppenbewegungen in Belarus +++
Der ukrainische Grenzschutz beobachtet nach eigenen Angaben keine konkreten Truppenbewegungen in Belarus. In der Nähe zur Grenze sei keine Bewegung von Soldaten oder Ausrüstung festzustellen, sagt Grenzschutzsprecher Andrij Demtschenko im ukrainischen Fernsehen. Von der Grenze zu Belarus gehe aber weiterhin allgemein eine Bedrohung für die Ukraine aus. Das ukrainische Außenministerium hatte kürzlich erklärt, Belarus habe an der Grenze im großen Stil Truppen und Ausrüstung zusammengezogen. Belarus ist enger Verbündeter Russlands.
+++ 10:56 Russischer Gouverneur bestätigt ukrainische Durchbruchsversuche in Belgorod +++
Der Gouverneur des Gebiets Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, teilt auf Telegram mit, dass "Informationen aufgetaucht sind, dass der Feind versucht, die Grenze zu durchbrechen". Damit bestätigt er dahingehende Berichte von russischen Telegram-Kanälen (siehe Eintrag von 10.02 Uhr). "Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums bleibt die Situation an der Grenze schwierig, aber kontrollierbar", so Gladkow. "Bitte bleiben Sie ruhig und vertrauen Sie nur offiziellen Informationsquellen." Der Gouverneur gibt an, dass die Ukraine die Region in den vergangenen 24 Stunden mit mehr als 20 Drohnen angegriffen habe. Kiew hat sich zu den angeblichen Vorfällen noch nicht geäußert.
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+++ 10:50 Bericht: Ukraine stellt neue schwere Truppenverbände auf +++
Die Ukraine stellt laut einem Bericht des unabhängigen ukrainischen Portals "MilitaryLand" neue mechanisierte Brigaden für den Verteidigungskampf gegen die russische Aggression auf, die 2025 einsatzfähig sein könnten. Das Personal soll sich voraussichtlich auch aus im Ausland lebenden Ukrainern rekrutieren und dort teilweise ausgebildet werden, heißt es. Eine mechanisierte Brigade besteht üblicherweise aus rund 2000 Soldaten. Mechanisiert bedeutet, dass sie mit viel schwerem Kriegsgerät wie Kampfpanzern ausgestattet ist.
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+++ 10:44 IAEA-Chef Grossi inspiziert russisches AKW in Kursk +++
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, ist einem Bericht der russischen Staatsagentur TASS zufolge zu seiner Visite des Atomkraftwerks Kursk in der gleichnamigen russischen Grenzregion eingetroffen. Grossi hatte am Vortag angekündigt, die Inspektion der Anlage nahe der Stadt Kurtschatow wegen der ernsten Lage persönlich leiten zu wollen. Tausende ukrainische Soldaten waren in einem Überraschungsangriff am 6. August in der Region Kursk eingerückt. Russland wirft der Ukraine vor, die Anlage wiederholt angegriffen zu haben. Die Regierung in Kiew hat sich dazu bisher nicht offiziell geäußert.
+++ 10:23 FSB leitet Strafverfahren gegen Reporter der Deutschen Welle ein +++
Der russische Geheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben ein Strafverfahren gegen zwei ausländische Journalisten eingeleitet. Sie sollen illegal die russische Grenze überquert haben, um nach dem ukrainischen Einmarsch aus der Region Kursk zu berichten. Das berichtet Reuters mit Verweis auf die russische Nachrichtenagentur Interfax. Demnach handele es sich bei den Journalisten um einen Reporter der Deutschen Welle und einen Korrespondenten des ukrainischen Fernsehsenders 1+1. Der FSB habe inzwischen Strafverfahren gegen mindestens sieben ausländische Journalisten eingeleitet, die aus Kursk berichtet haben sollen.
+++ 10:02 Ukrainische Truppen versuchen, Grenze in der Region Belgorod zu durchbrechen +++
Ukrainische Streitkräfte versuchen offenbar, die russische Grenze in der südlichen Region Belgorod zu durchbrechen. Es komme derzeit zu Kämpfen, berichtet der "Guardian" unter Berufung auf russische Telegram-Kanäle. Der Telegram-Kanal Mash meldet demnach, dass etwa 500 ukrainische Soldaten zwei Kontrollpunkte in Nechotejewka und Schebekino in Belgorod angegriffen hätten und dass an beiden Orten Kämpfe stattfänden. Belgorod grenzt an die russische Region Kursk, in der ukrainische Streitkräfte seit Anfang August russisches Territorium erobert haben.
+++ 09:45 Kiew meldet hohe russische Verluste +++
Russland hat nach Angaben des ukrainischen Generalstabs innerhalb eines Tages 1280 Soldaten verloren. Die Zahl der getöteten oder außer Gefecht gesetzten russischen Soldaten steige damit seit Beginn des Krieges auf 610.100. Wie Kiew weiter mitteilt, wurden in den vergangenen 24 Stunden 12 russische Panzer, 19 gepanzerte Fahrzeuge, 52 Artillerie-Systeme, 120 Drohnen, 103 Raketen und ein Mehrfachraketenwerfer zerstört. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Russland hält sich zu eigenen Verlusten bedeckt.
+++ 09:21 "Alles, was in Richtung Hauptstadt Kiew geflogen ist, wurde zerstört" +++
Die Ukraine hat nach Angaben ihrer Luftwaffe fünf von Russland abgeschossene Raketen und 60 Drohnen zerstört. Insgesamt habe Russland mit zehn Raketen und 81 Drohnen auf das Land gezielt, teilt die Luftwaffe auf Telegram mit. Etwa 15 Drohnen und mehrere Raketen seien rund um Kiew abgefangen worden, teilt der Chef der dortigen Militärverwaltung, Serhij Popko, auf Telegram mit. "Alles, was in Richtung Hauptstadt Kiew geflogen ist, wurde zerstört." Zehn Drohnen flogen mit Stand 9 Uhr Ortszeit (8 Uhr MESZ) immer noch im ukrainischen Luftraum. Andere Drohnen seien abgestürzt. Drei Hyperschallraketen Kinschal (Dolch) und zwei Raketen des Typs Iskander konnten nicht abgeschossen werden, wie Luftwaffenkommandeur Mykola Oleschtschuk auf Telegram mitteilt. Die Zahlen des Militärs sind nicht bis ins Detail überprüfbar, vermitteln aber einen weitgehend genauen Überblick über das Ausmaß eines Angriffs.
+++ 08:57 Nächtliche Angriffe fordern mehrere Tote - Russland feuert Kinschals ab +++
Russland hat die Ukraine die zweite Nacht in Folge mit schweren Luftangriffen verschiedener Waffentypen überzogen. Dabei wurden nach ersten Überblicken der ukrainischen Behörden mindestens vier Menschen getötet - zwei Menschen durch einen Raketentreffer auf ein Hotel in Krywyj Rih und zwei weitere durch Drohnenangriffe auf Saporischschja. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte die russische Armee erneut Langstreckenbomber ein, von denen aus Marschflugkörper starten. Auch Hyperschallraketen des Typs Kinschal wurden abgefeuert.
+++ 08:33 Peking wirbt für eigenen Friedensplan +++
China ruft zu einer breiteren Unterstützung für den Friedensplan der Volksrepublik auf. Chinas Sondergesandter für eurasische Angelegenheiten, Li Hui, verweist nach diplomatischen Gesprächen mit Indonesien, Brasilien und Südafrika darauf, dass die drei Länder den Globalen Süden repräsentierten und bedeutende Kräfte im Werben für Weltfrieden seien. Sie hätten die Kommunikation sowohl mit der Ukraine als auch mit Russland aufrecht erhalten und fühlten sich einer politischen Lösung des Konflikts durch Dialog und Verhandlungen verpflichtet, sagt Li. China und Brasilien hatten in diesem Jahr einen gemeinsamen Friedensplan veröffentlicht, der eine Friedenskonferenz unter Beteiligung der Kriegsparteien und keine weiteren Expansionen auf dem Schlachtfeld vorsieht. Einer Friedenskonferenz in der Schweiz blieben China und Russland im Juni fern. Russland war nicht eingeladen und China entschied sich gegen eine Teilnahme.
+++ 08:05 Tschetschenischer Achmat-Kommandeur: Zwei Siedlungen in Kursk "befreit" +++
Bei den andauernden Kämpfen in der russischen Region Kursk will das russische Militär zwei weitere Siedlungen "befreit" haben. Mit diesen Worten zitiert die russische staatliche Nachrichtenagentur TASS den stellvertretenden Leiter der militärpolitischen Hauptabteilung der russischen Streitkräfte und Chef der tschetschenischen Spezialeinheit Achmat, Generalmajor Apti Alaudinow. "Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass die Arbat-Einheit heute die beiden Siedlungen Nishnaja Parowaja und Nechajew vollständig aufgeräumt hat, und dass das Regiment 1427 dorthin nachrückt. Es stellt sich also heraus, dass auch dieses Gebiet gesäubert und unter Kontrolle gebracht wurde", so Alaudinow in einem Video, das auf einem Telegram-Kanal veröffentlicht wurde. Die Lage an der Kampflinie habe sich heute nicht besonders verändert, sagt der General. "Der Feind hat heute in der Tat große Verluste erlitten. Er hat den ganzen Tag über angegriffen und gerade deshalb sehr große Verluste erlitten." Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Das Institute for the Study of War (ISW) bestätigt zumindest, dass am Montag veröffentlichte geografische Aufnahmen zeigten, dass ukrainische Streitkräfte unmittelbar westlich von Nechajew operierten.
+++ 07:37 Biden nennt jüngste russische Angriffe "ungeheuerlich" +++
US-Präsident Joe Biden verurteilt die russischen Angriffe vom Montag als "ungeheuerlich". "Ich verurteile auf das Schärfste den anhaltenden Krieg Russlands gegen die Ukraine und seine Bemühungen, das ukrainische Volk in die Dunkelheit zu stürzen", sagt Biden. Russland werde in der Ukraine niemals Erfolg haben. Moskau übersäe "die Lebensadern" der Ukraine mit Angriffen und versuche, "die Versorgung zu zerstören", erklärt das Auswärtige Amt in Berlin auf X. Der britische Außenminister David Lammy verurteilt die russischen Angriffe als "feige".
+++ 07:05 ISW: Einmarsch von Belarus in Ukraine unwahrscheinlich +++
Das Institute for the Study of War (ISW) geht nach wie vor davon aus, dass ein Einmarsch der belarussischen Streitkräfte in die Ukraine unwahrscheinlich ist. Der US-Thinktank beruft sich in seinem jüngsten Lagebericht auf eine Analyse der in der Ukraine ansässigen Open-Source-Nachrichtenorganisation Frontelligence Insight und Rochan Consulting, die nahelege, dass belarussische Kampfeinheiten in der Regel nur mit 30 bis 40 Prozent ihrer Gesamtstärke operieren und auf Mobilisierung angewiesen sind, um Einheiten zu besetzen. Eine solche Mobilisierung gibt es bislang nicht. Vielmehr gehe es vermutlich momentan darum, die ukrainischen Streitkräfte von ihren Bemühungen anderswo entlang der Frontlinie abzulenken und somit die russischen Truppen zu unterstützen. Die derzeitige Zahl der russischen Streitkräfte in Belarus reiche zudem nicht aus, um von der Grenze des Gebiets Gomel aus eine koordinierte Invasion in die Ukraine durchzuführen. Ein belarussischer Einmarsch in die Ukraine oder gar eine militärische Beteiligung Belarus am Krieg würde darüber hinaus die Fähigkeit von Machthaber Alexander Lukaschenko, sein Regime zu verteidigen, schwächen. Die Unzufriedenheit im eigenen Land könnte drastisch erhöht werden. Die nächsten Präsidentschaftswahlen sind bereits im Februar 2025.
+++ 06:32 Holt USA von "Schwelle zum Krieg": Ex-Präsidentschaftsbewerberin der Demokraten wirbt für Trump +++
Die einstige demokratische Präsidentschaftsbewerberin und Kongress-Abgeordnete Tulsi Gabbard, die sich inzwischen von ihrer Partei abgewendet hat, unterstützt bei der Wahl im November den republikanischen Kandidaten Donald Trump. Sie verpflichte sich dazu, alles für seinen Wiedereinzug ins Weiße Haus zu tun, sagt Gabbard. Mit Blick auf die Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine sagt die frühere Soldatin der Nationalgarde, Trump werde im Amt als Erstes dafür sorgen, die USA "von der Schwelle zum Krieg" zurückzuholen. Gabbard bewarb sich 2020 um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten - hatte aber keine ernsthaften Chancen und stellte sich nach der Aufgabe ihrer eigenen Ambitionen hinter Joe Biden, der die Wahl für die Demokraten gewann. Die Abgeordnete aus Hawaii warb in ihrem Wahlkampf damals unter anderem für eine Entmilitarisierung der US-Außenpolitik. Die heute 43 Jahre alte Politikerin musste sich gegen Anschuldigungen wehren, ihre Kandidatur werde von Russland unterstützt und ziele nur darauf ab, die Demokraten zu schwächen.
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+++ 06:17 Modi holt sich Lob von Biden ab +++
US-Präsident Joe Biden lobt den indischen Premierminister Narendra Modi für dessen Besuch in der vergangenen Woche in der Ukraine. Modi, dessen Land im Krieg zwischen der Ukraine und Russland Neutralität beansprucht, schreibt im Netzwerk X, er habe mit Biden über Indiens vollständige Unterstützung für eine zeitnahe Rückkehr zu Frieden und Stabilität in der Ukraine gesprochen. Das Weiße Haus erklärt, Biden habe sowohl die Auseinandersetzung Modis mit der Ukraine als auch dessen Besuch in Polen in der vergangenen Woche gelobt. Warschau ist einer der engsten Verbündeten Kiews in Osteuropa. Man begrüße jedes andere Land, das sich die Perspektive des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj anhöre und ihm helfen wolle, auf einen gerechten Frieden hinzuarbeiten, sagt der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, John Kirby, zu Reportern.
+++ 05:45 Augenzeugen berichten von drei Explosionsserien in Kiew +++
Bei dem erneuten Drohnenangriff auf Kiew ist es Augenzeugen-Berichten zufolge zu mindestens drei Explosionsserien gekommen. Angaben über Tote oder Verletzte gibt es bisher nicht. Die Luftverteidigungssysteme in der Region Kiew seien die ganze Nacht im Einsatz, um die auf die Hauptstadt gerichteten Raketen und Drohnen abzuwehren, teilt die regionale Militärverwaltung auf Telegram mit. Die Angriffe erfolgen nur einen Tag nach dem bislang größten russischen Luftangriff in diesem Krieg.
+++ 05:03 Luftwaffe: Russische Bomber fliegen Richtung Ukraine +++
Russland hat nach ukrainischen Angaben Bomber und Drohnen gestartet, die in Richtung Ukraine fliegen. Die Bomber vom Typ Tu-95ms seien vom Luftwaffenstützpunkt Engels im Südwesten Russlands gestartet, erklärt die ukrainische Luftwaffe in der Nacht auf Telegram. Auch Angriffsdrohnen seien in Richtung Ukraine unterwegs. In weiten Teilen der Ukraine wurde nach Angaben örtlicher Behörden Luftalarm ausgelöst.
+++ 04:04 Zwei Tote nach russischem Raketenangriff auf Krywyj Rih +++
Nach dem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Großstadt Krywyj Rih hat sich die Zahl der Todesopfer ukrainischen Angaben zufolge auf zwei erhöht. Den Behörden zufolge schlug eine russische Rakete in einem Hotel ein. Bis zu fünf Menschen könnten unter den Trümmern des Gebäudes verschüttet sein, die Rettungsarbeiten dauerten an, berichten ukrainische Medien unter Berufung auf die Militärverwaltungen des Bezirks und der Stadt. Die Russen hätten das Hotel mit einer ballistischen Rakete getroffen, teilt die Stadtverwaltung mit. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
+++ 02:04 Erneuter Drohnenangriff auf Kiew +++
In der Region der Hauptstadt Kiew ist es nach ukrainischen Angaben erneut zu einem russischen Drohnenangriff gekommen. "Eine Bewegung feindlicher UAVs (unbemannter Luftfahrzeuge) wurde entdeckt", teilt die Militärverwaltung des Gebiets Kiew auf Telegram mit. "In der Region sind Luftabwehrsysteme im Einsatz."
+++ 00:35 Ukraine: Mindestens ein Toter bei russischem Raketenangriff auf Krywyj Rih +++
Bei einem russischen Raketenangriff auf ein ziviles Infrastrukturgebäude in der zentralukrainischen Stadt Krywyj Rih ist mindestens eine Person ums Leben gekommen. Fünf weitere Personen könnten sich noch unter den Trümmern befinden, teilen die regionalen Behörden mit. Wie der Leiter der Militärverwaltung von Krywyj Rih, Oleksandr Vilkul, auf Telegram mitteilt, sind vier Menschen verletzt ins Krankenhaus eingeliefert worden. Der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lisak, erklärt über Telegram, das zivile Gebäude sei "dem Erdboden gleichgemacht" worden. Die Berichte können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Von russischer Seite gibt es bislang keine Stellungnahme zu dem Vorfall.
+++ 23:19 Selenskyj droht Russland mit Vergeltung wegen Luftschlägen +++
Nach den groß angelegten russischen Luftangriffen gegen die Ukraine kündigt Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Vergeltung an. Die militärische Antwort werde vorbereitet unter Einsatz der vom Westen gelieferten F-16-Kampfjets, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Details zur jetzt geplanten Vergeltung nennt Selenskyj nicht. Allerdings verweist er einmal mehr auch auf die seit drei Wochen laufende ukrainische Offensive im russischen Gebiet Kursk. Die ukrainischen Truppen hätten dort ihre Kontrolle ausgeweitet und erneut russische Kriegsgefangene genommen, was die Möglichkeiten für den Austausch von Gefangenen verbessere.
+++ 22:03 USA: Russland will Ukraine "in die Dunkelheit stürzen" +++
Nach den massiven Bombardements der Ukraine werfen die USA Russland vor, es versuche, "das ukrainische Volk im beginnenden Herbst in die Dunkelheit zu stürzen", wie der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, sagt. Die Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur seien "skandalös". Die USA verurteilen "den andauernden russischen Krieg gegen die Ukraine", so Kirby.
+++ 21:20 Weitere Evakuierungen im Raum Donezk +++
Die ukrainischen Behörden haben angesichts des russischen Vormarsches im Raum Donezk weitere Evakuierungen angeordnet. Wegen der verschlechterten Sicherheitslage sei die Zone für Zwangsevakuierungen ausgeweitet worden, Kinder und ihre Eltern oder Erziehungsberechtigten müssten ihre Häuser verlassen, teilt der Donezker Gouverneur Wadym Filaschkin mit. Insgesamt wurden 27 Ortschaften im Raum Kostjantyniwka und Selydowe aufgelistet. Zuvor war wegen des Vorrückens der russischen Truppen bereits im Raum Pokrowsk eine Evakuierung von Dörfern angeordnet worden.
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