Das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte ruft Russland erneut auf, die Angriffe auf die für die ukrainische Bevölkerung lebenswichtige Energieinfrastruktur zu beenden. Die massiven Raketen- und Drohnenangriffe auf das ukrainische Stromnetz in dieser Woche hätten die Sorgen hinsichtlich der Notlage der Bevölkerung verstärkt, die einem harten und elenden Winter entgegensieht, schreibt Jeremy Laurence, Sprecher des UN-Menschenrechtsbüros. Besonders gefährdet seien ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen, einkommensschwache Haushalte, sowie Binnenvertriebene.
+++ 01:49 Anti-Minen-Kampagne appelliert an Kiew, auf US-Angebot zu verzichten +++
Die Internationale Kampagne für das Verbot von Landminen (ICBL) fordert die Ukraine dazu auf, die von den USA angebotene Lieferung von Landminen zur Unterstützung im Kampf gegen Russland abzulehnen. Das Angebot habe das Ottawa-Abkommen über das Verbot von Landminen in eine "Krise" gestürzt, sagt ICBL-Chef Tamar Gabelnick auf einer Konferenz der Vertragsstaaten in Kambodscha. Die Ukraine gehört zu den 164 Unterzeichnern des Ottawa-Abkommens, das Erwerb, Herstellung, Lagerung und Einsatz von Landminen verbietet. Auf der Konferenz sagt ein Vertreter des ukrainischen Verteidigungsministeriums, seine Delegation habe die "Sorgen" vernommen und werde diese "der ukrainischen Regierung übermitteln". Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte das Angebot zur Lieferung von Minen als "sehr wichtig" bezeichnet.
+++ 00:38 Ex-BND-Chef verlangt Revision der kompletten Sicherheitsarchitektur +++
Der ehemalige BND-Präsident Gerhard Schindler fordert nach den Warnungen seines Nachfolgers Bruno Kahl vor russischer Aufrüstung umfassende Konsequenzen für Deutschlands Sicherheitsbehörden. "Die derzeitige Situation drängt förmlich danach, eine Gesamtrevision der deutschen Sicherheitsarchitektur einschließlich des Militärs vorzunehmen", sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Zu klären ist, welche Organisation welche Sicherheitsaufgaben erfüllen soll und welche personelle und materielle Ausstattung und vor allem welche Befugnisse hierfür erforderlich sind. Eine solche Gesamtrevision gab es in Deutschland noch nie." Deutschland müsse "bei der Spionageabwehr, der Bekämpfung von allgemeiner und organisierter Kriminalität und des Terrorismus sowie bei der generellen Abwehr von Gefahren aus dem Cyberraum besser werden", fügt Schindler hinzu. Die zunehmend hybride Kriegsführung Russlands sei "zurzeit nur die Spitze des Eisbergs".
+++ 23:29 Finanzsorgen: Rosneft erwägt Aufschub bei Modernisierung +++
Der russische Ölkonzern Rosneft denkt darüber nach, die Modernisierung seiner Raffinerien wegen hoher Zinsen und Steuern zu verschieben. "Um die Interessen der Aktionäre zu schützen und Verluste zu vermeiden, hat Rosneft die Notwendigkeit in Betracht gezogen, Projekte zur Modernisierung von Raffinerien auszusetzen. Gleichzeitig bleibt die Befriedigung der inländischen Nachfrage nach hochwertigen Erdölprodukten eine Priorität", teilt das Unternehmen mit. In den ersten neun Monaten fiel der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um 13,9 Prozent auf 926 Milliarden Rubel (umgerechnet 8,2 Milliarden Euro). Laut Rosneft wirkt sich auch eine Erhöhung der Gewinnsteuer auf 25 Prozent ab 2025 negativ auf das Unternehmensergebnis aus. Rosneft-Chef Igor Setschin, ein langjähriger Verbündeter von Präsident Wladimir Putin, kritisiert die Zentralbank zudem seit langem für ihre Geldpolitik. Die Notenbank hat ihren Leitzins im vergangenen Monat um 200 Basispunkte auf 21 Prozent angehoben.
+++ 22:27 Selenskyj schlägt NATO-Schutz für Teil der Ukraine vor +++
Für den ukrainischen Präsidenten Selenskyj ist es grundsätzlich vorstellbar, dass ein Waffenstillstand erreicht werden kann, wenn die von der Ukraine kontrollierten Gebiete unter den Schutz der NATO gestellt würden. Damit könnte die "heiße Phase" des Krieges beendet werden, sagt er im Interview mit Skynews. Ihr restliches Territorium könne die Ukraine später "auf diplomatischem Wege" zurückerhalten. Allerdings müsste eine Einladung zur NATO-Mitgliedschaft für die gesamte Ukraine gelten, betont er. "Man kann nicht nur einem Teil eines Landes eine Einladung aussprechen", sagt Selenskyj.
+++ 21:28 BBC zählt mehr als 80.000 bestätigte russische Gefallene +++
Die Zahl bestätigter russischer Gefallener im Krieg gegen die Ukraine ist einer Analyse der britischen Rundfunkanstalt BBC zufolge inzwischen höher als 80.000. Das geht aus Zählungen der russischsprachigen BBC-Redaktion, der unabhängigen Mediengruppe Mediazona sowie Freiwilliger hervor, wie es in einem BBC-Bericht heißt. Die Zählungen basieren auf öffentlich zugänglichen Quellen. Mehr als die Hälfte der verstorbenen Russen habe zu Kriegsbeginn noch nicht zur Armee gehört. Die tatsächliche Zahl der Toten dürfte westlichen Schätzungen deutlich höher sein, da viele Todesfälle nicht bestätigt werden können.
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