Die russischen Streitkräfte versuchen, die ukrainischen Verteidigungsanlagen in der Gegend von Chasiv Yar zu durchbrechen. Das berichtet die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf die Sprecherin der Operativen Taktischen Gruppe Luhansk, Anastasia Bobovnikova. In der Nähe von Chasiv Yar gebe es heftige Kämpfe. Dort, wo die Russen nicht weiterkämen, versuchten sie mit kleinen Sondierungsangriffen Schwachstellen in der Verteidigung zu finden. So Bobonikova. Die Strategie des ukrainischen Militärs sei es, die russischen Nachschubwege abzuschneiden.
+++ 00:27 Heusgen dringt auf Aufhebung der Reichweitenbegrenzungen +++
Der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, appelliert an US-Präsident Joe Biden und Kanzler Olaf Scholz, der Ukraine beim Einsatz westlicher Waffen keine Begrenzungen mehr aufzuerlegen. Anlass ist der von Selenskyj präsentierte Siegesplan für die Ukraine. "Selenskyjs Appelle sind in erster Linie an Präsident Biden und Bundeskanzler Scholz gerichtet: Beide könnten durch die Aufhebung von Reichweitenbegrenzungen und die Lieferung wirksamer Waffen einen äußerst wichtigen Beitrag zur Verwirklichung des Selenskyj-Planes leisten", sagt Heusgen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Der Besuch des US-Präsidenten am Freitag in Berlin wäre ein idealer Zeitpunkt für eine solche Ankündigung."
+++ 23:21 Produktion von Garpiya-Drohnen: USA verhängen Sanktionen gegen russische und chinesische Firmen +++
Das US-Finanzministerium wird Sanktionen gegen ein russisch-chinesisches Unternehmensnetzwerk verhängen, das an der Entwicklung und Produktion von Langstrecken-Drohnen beteiligt ist. Die sogenannten Garpiya-Drohnen setzt Russland im Krieg in der Ukraine ein. Die Waffen werden in Russland produziert, chinesische Firmen liefern dafür Teile und Technologie. Die US-Sanktionen treffen drei Unternehmen und eine Einzelperson.
+++ 22:20 Selenskyj: 10.000 nordkoreanische Soldaten sollen für Kreml kämpfen +++
Nach Darstellung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sollen möglicherweise bald 10.000 nordkoreanische Soldaten an der Seite Russlands gegen sein Land kämpfen. Die Ukraine verfüge über Geheimdiensterkenntnisse, wonach die Soldaten aus Nordkorea derzeit für den Einsatz vorbereitet würden, sagt Selenskyj am Rande seines Besuches in Brüssel. Sollte es tatsächlich dazu kommen, wäre das "der erste Schritt zu einem Weltkrieg". Nähere Details darüber, woher die Informationen über die nordkoreanischen Soldaten stammen, liefert Selenskyj nicht. US-Vizeaußenminister Kurt Campbell hatte am Mittwoch in Seoul erklärt, Washington sei alarmiert über die zunehmende Verwicklung Nordkoreas in den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Nordkorea hatte Russland unter anderem Waffen und Munition geliefert. Auch Soldaten aus Nordkorea sollen bereits in der Ukraine im Kampfeinsatz sein. Ukrainische Medien berichteten, Anfang Oktober seien bei einem ukrainischen Raketenangriff in der Region Donezk auch sechs nordkoreanische Soldaten getötet worden.
+++ 21:54 Manfred Weber: "Wir halten den Krieg weiter von uns weg, wenn wir die Ukraine unterstützen" +++
Manfred Weber, Fraktionsvorsitzender der EVP im Europaparlament, fordert von Europa noch stärkere Unterstützung für die Ukraine. "Ich wünsche mir mehr. Es ist auch leistbar. Europa ist ein großer Kontinent, wir sind finanzstark, wir sind wirtschaftsstark, wir können das leisten. Wir müssen uns bewusst machen: Dieses Investment ist ein Investment in unsere Sicherheit. Wir halten den Krieg weiter von uns weg, wenn wir die Ukraine unterstützen", sagt Weber im phoenix-Interview am Rande des EU-Gipfels in Brüssel. In Europa gebe es zwar radikale Ränder, die Mehrheit der europäischen Bürger stehe aber hinter der Ukraine. Auf nationaler Ebene gebe es allerdings viele politische Debatten und Unsicherheiten. "Auch Berlin müsste sich viel klarer dafür aussprechen, dass die Ukraine jetzt die Beitrittsperspektive zur Nato bekommt", fordert Weber.
+++ 21:38 Verteidigungsminister beraten Plan für bessere NATO-Standards +++
Die Verteidigungsminister der NATO-Staaten wollen an diesem Freitag zum Abschluss ihres Herbsttreffens über den laufenden Ausbau der Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeiten des Bündnisses beraten. Ein Thema dabei soll eine Initiative zur Verbesserung der Standardisierung von Waffen und Munition sein. "Standards sind die Grundlage unserer Fähigkeit, gemeinsam zu kämpfen", betont der neue Generalsekretär Mark Rutte vor den Gesprächen. Eine bessere Umsetzung der Standards könne auch dazu beitragen, die Kosten für die Beschaffung von Verteidigungsgütern zu senken. Als ein Beispiel für Defizite bei der Standardisierung werden im Bündnis Probleme im Deutsch-Niederländischen Corps genannt. In der multinationalen Einheit kann demnach die niederländische 155-mm-Standardmunition nicht in deutschen Haubitzen verwendet werden und umgekehrt.
+++ 21:18 Trump: Selenskyj hätte es nie zum Krieg kommen lassen dürfen +++
US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump macht den ukrainischen Präsidenten Selenskyj für den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine mitverantwortlich. "Er hätte es niemals zum Ausbruch dieses Krieges kommen lassen dürfen", sagt der Republikaner in einem knapp anderthalbstündigen Podcast mit dem Youtuber Patrick Bet-David. Trump stellt in dem Gespräch auch die US-Hilfen für die von Russland angegriffene Ukraine infrage. "Ich denke, Selenskyj ist einer der besten Geschäftemacher, die ich je gesehen habe. Jedes Mal, wenn er kommt, geben wir ihm 100 Milliarden Dollar. Wer sonst hat in der Geschichte so viel Geld bekommen? Das hat es noch nie gegeben."
+++ 20:50 Ukraine bittet Welt um Hilfe bei der Minenräumung +++
Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal bittet bei einem Gipfel in der Schweiz die Welt um Hilfe bei der Minenräumung. Es handle sich um ein wirklich massives Unterfangen, sagt er in Lausanne vor den Vertretern von etwa 50 Staaten. "Ich rufe die gesamte zivilisierte Welt auf, bei der Minenräumung die Hilfe für die Ukraine zu verstärken." Landminen finden sich inzwischen in bis zu einem Viertel der Ukraine. Die Weltbank geht in einer Studie von Kosten für die Räumung von 34,6 Milliarden Dollar aus. Seit Kriegsbeginn hat die Ukraine nach eigenen Angaben bislang 35.000 Quadratkilometer geräumt, was etwa der Fläche von Baden-Württemberg entspricht. Der UN zufolge wurden 399 Zivilisten durch Minen getötet.
+++ 20:21 Selenskyj weist Atomwaffen-Berichte zurück +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj weist im NATO-Hauptquartier Medienberichte zurück, er habe bei seinem vorherigen Auftritt auf dem EU-Gipfel eine mögliche Wiederbewaffnung seines Landes mit Atomwaffen angedeutet (siehe Eintrag von 18:24 Uhr). "Wir haben nie darüber gesprochen, dass wir den Bau von Atomwaffen vorbereiten", sagt der Präsident. Vielmehr habe er auf das Budapester Memorandum von 1994 verwiesen. Damals habe die Ukraine auf die Atomwaffen auf ihrem Gebiet verzichtet und im Gegenzug Sicherheitsgarantien auch von Russland erhalten. Der russische Präsident Wladimir Putin habe die Garantien jedoch durch sein militärisches Vorgehen aufgekündigt, deshalb sei die NATO-Mitgliedschaft heute die einzige Alternative für die Ukraine.
+++ 19:48 Rutte: NATO wird alles für Überleben der Ukraine tun +++
Der neue NATO-Generalsekretär Mark Rutte sichert der Ukraine zu, das kriegsgeschundene Land näher an die Allianz heranzuführen. Rutte betonte bei einer Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am NATO-Hauptquartier in Brüssel: "Die Ukraine wird Mitglied der NATO werden, und bis das passieren wird, werden wir alles tun, damit sich die Ukraine durchsetzen wird." Selenskyj bekräftigt den Wunsch, dass sein Land der transatlantischen Allianz schnellstmöglich beitreten werde. Im Anschluss nehmen Rutte und Selenskyj an einem Arbeitsessen des NATO-Ukraine-Rats auf Ebene der Verteidigungsminister der 32 Mitgliedstaaten teil.
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