Bundeskanzler Scholz geht von einer Verständigung mit dem designierten US-Präsidenten Trump über das weitere Vorgehen im Ukraine-Krieg aus. "Mit dem künftigen US-Präsidenten habe ich bereits ausführlich telefoniert, und wir sind auch im direkten Austausch mit seinen Verantwortlichen für Sicherheitspolitik. Ich bin zuversichtlich, dass wir eine gemeinsame Strategie für die Ukraine entwickeln können", sagt der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Bei der Frage, ob die Ukraine Gebiete abtreten müsse, damit die Waffen schweigen, bleibt Scholz im Vagen. Es dürfe nichts über die Köpfe der Ukrainerinnen und Ukrainer hinweg entschieden werden. "Wichtig ist, dass das Töten bald ein Ende hat und die Unabhängigkeit und Souveränität der Ukraine gewährleistet bleibt."
+++ 23:43 Selensykj nach Angriff auf Saporischschja: "Russlands Worte bedeuten nichts" +++
"Russlands Worte bedeuten nichts, aber seine Bomben und Raketen sprechen Bände", schreibt der ukrainische Präsident Selenskyj auf X zu dem Angriff auf die Stadt Saporischschja. "Tausende solcher Angriffe, die Russland während dieses Krieges geführt hat, machen deutlich: Putin will keinen wirklichen Frieden - er will die Möglichkeit, jedes Land auf diese Weise zu behandeln, mit Bomben, Raketen und allen anderen Formen der Gewalt", schreib Selenskyj. Ihm zufolge trafen die russischen Bomben am Abend "eine Tankstelle, in der sich Autos mit Menschen befanden". Das Innenministerium spricht von mindestens zehn Toten und 22 Verletzen.
+++ 22:18 Zahl der Opfer in Saporischschja erneut gestiegen +++
Die Zahl der Opfer in der ukrainischen Stadt Saporischschja ist erneut gestiegen. Wie das ukrainische Innenministerium mitteilt, wurden bei den russischen Bombenangriffen am Abend mindestens zehn Menschen getötet und 22 weitere verletzt. Unter den Verletzten sei ein vier Monate altes Baby, sowie zwei Kinder im Alter von vier und elf Jahren.
+++ 21:57 Litauen übernimmt Flüssiggasterminal: "Projekt hat unsere Energielandschaft verändert" +++
Litauen hat für 138 Millionen Euro sein bislang nur geleastes Flüssiggas-Terminal im Hafen der Ostseestadt Klaipeda gekauft. Bei einer feierlichen Zeremonie wurde an der Anlage die litauische Fahne aufgezogen. Daran teil nahmen der litauische Staatspräsident Gitanas Nauseda und dessen Amtskollegen aus Estland, Lettland und Polen. "Dieses Projekt hat unsere Energielandschaft verändert und Verwundbarkeit in Stärke und Abhängigkeit in Autonomie verwandelt", betonte Nauseda. "Damit wurde der Monopolstellung und politischen Sabotage durch Russland ein Ende gesetzt." Litauen, das sein Gas zuvor vollständig von Russland bezog, leaste den Gastanker seit 2015 von einem norwegischen Unternehmen. Vor zwei Jahren ermöglichte das Terminal es dem Staat, seine Energieimporte aus Russland einzustellen.
+++ 21:18 Anna verlor beide Eltern im Krieg: "Verstand nicht, warum sie nicht antworteten" +++
Am Nikolaustag berichtet der "Kyiv Independent" über Kinder und Jugendliche in einer Schule in der Region Kiew, die ein Elternteil oder beide Eltern im Krieg verloren haben. Die Mädchen und Jungen schreiben in Briefen an den Nikolaus über ihre Zukunftswünsche. Darunter ist die 13-jährige Anna. Sie wolle Psychologin werden, sagt sie der Online-Zeitung. Ihre Mutter und ihr Vater waren bei dem russischen Raketenangriff auf Serhijiwka in der Region Odessa am 1. Juli 2022 getötet worden. Dem "Kyiv Independent" zufolge waren bei dem Angriff auf eine Wohngegend 21 Menschen gestorben. "Ich war zu Hause bei meinen Eltern. Als die erste Explosion geschah, brachten sie mich in den Flur, an die stabilste Wand. Sie umgaben mich mit Kissen, Decken und allem, was sie sonst noch finden konnten", sagt Anna dem Portal zufolge. Dann habe eine Rakete ihr Zuhause getroffen. Sie habe versucht, das Zimmer ihrer Eltern zu betreten. "Ich rief immer wieder nach ihnen, weil ich wusste, dass sie zu Hause waren, aber ich verstand nicht, warum sie nicht antworteten oder was ich tun musste, um ihnen zu helfen." Dann habe sie endlich gehört, wie ihr Vater nach ihr rief, sagt sie. Später hätten ihr Bruder und sie erfahren, dass ihre Eltern nicht überlebt haben. Ohne sie zu leben, habe sie viel Kraft gekostet. Anna sagt, sie konzentriere sich darauf, nach vorne zu schauen. Den Traum ihrer Eltern zu erfüllen, Griechenland oder Spanien zu sehen, sei einer ihrer Wünsche. In ihrem Brief an den Nikolaus schreibt sie, "dieser Traum ist vielleicht nicht leicht zu verwirklichen, aber er kann wahr werden, wenn man weiter davon träumt und daran denkt".
+++ 20:42 Neuer OSZE-Leiter bietet Hilfe an +++
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) wird künftig von dem türkischen Diplomaten Feridun Sinirlioglu geleitet. Beim OSZE-Außenministertreffen auf Malta einigen sich die Mitgliedsstaaten auf die Besetzung des seit September vakanten Postens des Generalsekretärs. Sinirlioglu war 2015 für kurze Zeit Außenminister und danach Ständiger Vertreter der Türkei bei den Vereinten Nationen. "Ich weiß, dass dieser Job nicht leicht wird", sagt Sinirlioglu mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Falls es zu einem diplomatischen Prozess zur Lösung des Konflikts komme, würden beide Seiten hoffentlich auf die "Werkzeuge" der OSZE zurückgreifen, erklärt der türkische Diplomat. Der OSZE, die in Wien sitzt, gehören Staaten aus Europa, Nordamerika und Asien an, darunter auch Russland. Die Organisation setzt sich für Stabilität, Frieden und Demokratie ein.
+++ 20:06 Besatzer werfen Ukraine Drohnenattacken auf Zivilisten vor: mehrere Tote +++
Im russisch besetzten Teil der südukrainischen Region Cherson sind bei einem ukrainischen Drohnenangriff nach Angaben der Besatzungsbehörden mindestens drei Zivilisten getötet worden. Der pro-russische Gouverneur Wladimir Saldo veröffentlicht Bilder, auf denen auf dem Boden vor einem Gebäude liegende Leichen zu sehen sind. Die Bilder würden die Opfer des Angriffs auf die nahe dem Fluss Dnipro gelegene Stadt Oleschki zeigen, schreibt Saldo. Dabei spricht er von einem "unmenschlichen Kampfdrohnenangriff", der sich gegen eine Verteilungsstelle für humanitäre Güter gerichtet habe. Die ukrainische Armee habe dabei "ausschließlich die Zivilbevölkerung" ins Visier genommen. Die ukrainische Armee macht zunächst keine Angaben zu dem Vorfall, bestreitet aber grundsätzlich, Zivilisten ins Visier zu nehmen. Der Fluss Dnipro markiert in der Region Cherson die Frontlinie zwischen russischen und ukrainischen Truppen.
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