Der Westen und die russische Exilopposition sollten jetzt damit beginnen, den Grundstein für einen demokratischen Übergang in Russland zu legen, fordert der russische Oppositionspolitiker Wladimir Kara-Murza im Vorgriff auf ein Ende der Regentschaft von Kremlchef Wladimir Putin. Sieben Wochen nach seiner Freilassung aus einer sibirischen Strafkolonie im Zuge eines historischen Ost-West-Austauschs äußert sich Kara-Murza nicht dazu, wie Putins Abgang seiner Meinung nach aussehen würde. Er betont jedoch, dass Russland die knappe Zeit für Reformen nicht vergeuden dürfe, wie es nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1991 geschehen sei.
+++ 00:19 Drei Angriffe auf Charkiw: Mindestens 15 Verletzte +++
Der Bürgermeister der ukrainischen Stadt Charkiw, Igor Terechow, meldet drei Angriffe auf die Stadt durch russische Streitkräfte. Dabei sind nach Angaben des Bürgermeisters 15 Menschen verletzt worden, darunter drei Kinder. Acht Menschen mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Nach Angaben der Polizei von Charkiw, die vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk Suspilne zitiert wurden, trafen die Anschläge drei verschiedene Stadtteile. Ein Treffer, der durch eine gelenkte Bombe verursacht wurde, traf einen Bereich vor einem Krankenhaus. Ein zweiter traf ein Gebiet mit Privathäusern und der dritte eine offene Fläche. Weiter südöstlich in der Region Charkiw, in dem Dorf Kivsharivka, wurden bei einem russischen Angriff zwei Menschen getötet und zwei verletzt, wie die regionale Polizei mitteilte.
+++ 23:20 Insider: USA schnüren 375-Millionen-Dollar-Waffenpaket für Kiew +++
Die USA werden der Ukraine ein zusätzliches Paket an Militärhilfe im Wert von 375 Millionen Dollar zukommen lassen, berichtet Reuters unter Berufung auf zwei namentlich nicht genannte US-Regierungsbeamte. Die Bekanntgabe des Pakets werde irgendwann nächste Woche erwartet, heißt es. Falls dies bestätigt wird, wäre dies die größte Tranche an Militärhilfe, die die USA der Ukraine seit Mai dieses Jahres zukommen ließen. Damals wurde ein Paket im Wert von 275 Millionen Dollar geliefert. Das Paket werde laut den Insidern Patrouillenboote, Munition für hochmobile Artillerie-Raketensysteme (HIMARS), Artilleriegeschosse, Ersatzteile und andere militärische Ausrüstung enthalten.
+++ 22:19 Norwegen stockt Ukraine-Hilfe nach Kritik auf +++
Das als Nansen-Programm bekannte zivile und militärische Unterstützungsprogramm Norwegens für die Ukraine wird bis 2030 verlängert und in diesem Jahr um weitere 5 Milliarden Kronen (475 Millionen US-Dollar) aufgestockt. Dies verkündete die norwegische Regierung. Das Nansen-Programm hat nun einen Gesamtwert von 135 Milliarden Kronen (12,8 Milliarden US-Dollar). Ursprünglich waren für das Programm von 2023 bis 2028 Ausgaben in Höhe von 75 Milliarden Kronen (7 Milliarden US-Dollar) vorgesehen. Die norwegische Nachrichtenagentur Nettavisen berichtete, dass die Entscheidung, das Nansen-Programm auszuweiten, getroffen wurde, nachdem die Regierung 'massive Kritik einstecken musste, weil Norwegens Unterstützung für die Ukraine im Vergleich zu anderen Ländern hinterherhinkt'. Fast alle norwegischen Oppositionsparteien forderten eine deutliche Aufstockung der Unterstützung für die Ukraine, so Nettavisen. "Dieses unerschütterliche Engagement wird der Ukraine helfen, Leben zu schützen, die Freiheit zu verteidigen und unsere Widerstandsfähigkeit zu stärken", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach der Entscheidung.
+++ 21:22 Scholz betont: Keine Taurus-Marschflugkörper für die Ukraine +++
Bundeskanzler Olaf Scholz hat eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine erneut abgelehnt. "Ich werde, obwohl mich viele gedrängt haben, keine Marschflugkörper, die bis nach Moskau reichen, liefern", sagte der SPD-Politiker vor rund 200 Gästen bei einem Bürgergespräch in Niedergörsdorf in Brandenburg. "Ich kann und werde hier an dieser Stelle versichern: Bei dieser Haltung werde ich auch bleiben." Scholz betonte zugleich die Notwendigkeit, Möglichkeiten für einen Frieden im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu prüfen. "Jetzt ist die Zeit auszuloten, welche Möglichkeiten da sind." Der Kanzler kritisierte die Haltung des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) und der AfD. Er widerspreche ihnen, wenn sie sagten, dass Friedensverhandlungen die Alternative für eine Unterstützung der Ukraine seien. "Das ist naiv."
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