Vom 23. bis zum 30. Januar hat das Auktionshaus Sotheby's Objekte aus dem Nachlass von Udo Jürgens versteigert. Mit durchschlagendem Erfolg.
99 Objekte aus dem Besitz des Musikers Udo Jürgens (1934-2014) haben den Besitzer gewechselt. Das Auktionshaus Sotheby's hat am 31. Januar die erzielte Summe aus der Versteigerung "The Personal Collection of the late Udo Jürgens" bekannt gegeben: Insgesamt sind 1,7 Millionen Euro zusammengekommen. Sotheby's hatte die Erlöse vorab auf 370.000 bis 500.000 Euro geschätzt.
Die Auktion lief vom 23. bis zum 30. Januar. Die 1,7 Millionen Euro gehen jetzt an John (60) und Jenny Jürgens (58), die Kinder des 2014 verstorbenen Sängers. Ein Teil soll der Udo Jürgens Stiftung zugutekommen, die Nachwuchsmusiker sowie Kinder und Waisen in Not unterstützt, heißt es von Sotheby's.
Flügel, Autos und Preise unter dem Hammer
Unter den Stücken aus Udo Jürgens' Nachlass waren unter anderem seine Bambi-Trophäe, mehrere Autos und sein legendärer Konzertflügel aus Plexiglas, auf dem er bei zahlreichen Konzerten gespielt hatte. Die Sonderanfertigung der Firma Schimmel erzielte bei der Versteigerung den höchsten Preis: Ein österreichischer Sammler bekam für 240.000 Euro den Zuschlag. Sotheby's bezifferte den Erlös im Vorfeld auf 20.000 bis 30.000 Euro.
Für eine ähnlich hohe Summe wechselte auch eine Skulptur von Hans Arp aus dem Besitz des Musikers den Eigentümer: Sie brachte 192.000 Euro ein. Ein Aquarell von Gustav Klimt wurde für 168.000 Euro versteigert. Dahinter folgte Jürgens' Bentley Continental GTC aus dem Jahr 2007, der für 132.000 Euro einen neue Garage fand.
Zu weiteren versteigerten Objekten - die teilweise das Fünfzehnfache der Schätzpreise einbrachten - gehörten ein von Udo Jürgens getragener F-104 Starfighter-Helm (31.200 Euro), seine Steppschuhe (10.800 Euro) oder zwei Goldene Schallplatten für den Song "Griechischer Wein" (22.800 Euro).
26.400 Euro für einen Bademantel
Die wohl größte Überraschung war jedoch ein Bademantel. Das Frotteeteil gehörte zu den Markenzeichen von Udo Jürgens. Das versteigerte Exemplar soll Unterschriften der Fußball-Weltmeistermannschaft von 2014 auf dem Rücken haben und wurde angeblich einmal getragen. Geschätzt wurde das Stück auf um die 150 Euro - der Meistbietende zahlte am Ende 26.400 Euro, mehr als das 176-Fache der ursprünglichen Schätzung.
Insgesamt wurden 3.150 Gebote von nahezu 400 Bietern bei der Versteigerung abgegeben, so das Auktionshaus. Die Interessenten für die Erinnerungsstücke stammten aus 32 Ländern, darunter Deutschland, Österreich, Großbritannien und Australien.