Drohnen sind im Krieg in der Ukraine eine wichtige Waffe. Nun unterstützt Paris die Regierung in Kiew erstmals mit Kamikaze-Drohnen aus eigener Herstellung. Zunächst sollen 100 Exemplare des Modells Colibri ins Kriegsgebiet geliefert werden.
Frankreich liefert der Ukraine eine neu entwickelte Kamikaze-Drohne. Wie Verteidigungsminister Sébastien Lecornu weiter mitteilte, sind die Tests erfolgreich verlaufen. Bei der neuen Drohne handelt es sich um eine Kooperation des deutsch-französischen Rüstungskonzerns KNDS mit dem französischen Drohnenhersteller Delair. Wie die Zeitung "La Voix du Nord" unter Verweis auf frühere Informationen des Verteidigungsministeriums berichtete, will Paris 2000 Exemplare bestellen.
Die Drohne mit dem Namen Colibri ist Frankreichs erste eigene Kamikaze-Drohne. Nach KNDS-Angaben hat das Modell eine Betriebsdauer von 45 Minuten. Sie könne in einem Umkreis von fünf Kilometern statische oder bewegliche Ziele beobachten, identifizieren und unschädlich machen. Als Basis dient die zivile Drohne UX11 von Delair mit einer Flügelspannweite von 1,1 Meter und einem Gewicht von bis zu 1,5 Kilogramm, die in einer Höhe von etwa zwei Kilometer operieren kann und über eine Höchstgeschwindigkeit von 60 Kilometer pro Stunde verfügt.
Zu den vorrangigen Zielen der Colibri gehören den Angaben zufolge ungepanzerte Fahrzeuge und Infanteristen. Zunächst sollen 100 der ferngesteuerten Sprengsätze an die Ukraine geliefert werden. Die Kamikaze-Drohnen sind den Angaben zufolge eine wichtige Ergänzung zur Caesar-Haubitze, mit der Frankreich die Ukraine beliefert. Bislang erhielten Kiews Streitkräfte 49 Caesar-Haubitzen, von denen laut dem Portal Oryx mindestens fünf zerstört und drei beschädigt wurden. Im Januar kündigte Verteidigungsminister Lecornu die Herstellung von 78 weiteren Haubitzen in diesem Jahr für die Ukraine an.