Im Juni 2023 präsentiert der Iran erstmals eine Hyperschallwaffe aus eigener Produktion. Teheran preist die Fattah-1 als "Generationssprung". Nun sollen Raketen des Typs erstmals eingesetzt worden sein.
Bei dem Angriff auf Israel sind nach iranischen Angaben auch erstmals Hyperschallraketen zum Einsatz gekommen. Mit der Rakete vom Typ Fattah-1 sei es den Luftstreitkräften der Revolutionsgarden gelungen, die israelische Luftabwehr zu überwinden, berichtete der staatliche Rundfunk. Die Hyperschallrakete wurde vor 15 Monaten vorgestellt.
Irans Revolutionsgarden hatten am Abend etwa 180 Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff sei eine Vergeltung für die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija, Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah sowie des iranischen Generals Abbas Nilforuschan, hieß es. Im Zentrum und anderen Orten Israels waren laut Armee einige Geschosse eingeschlagen. Zum Typ der Raketen machte die Armee keine Angaben.
"Generationssprung auf dem Gebiet der Raketen"
Der Iran präsentierte die Fattah-1 erstmals im Juni vergangenen Jahres der Öffentlichkeit. "Die präzisionsgelenkte Fattah-Hyperschallrakete hat eine Reichweite von 1400 Kilometern und ist in der Lage, alle Verteidigungsschilde zu durchdringen", sagte Amirali Hajizadeh, Chef der Luft- und Raumfahrttruppe der Revolutionsgarden, damals bei der Vorstellung. Das iranische Staatsfernsehen verkündete, der Marschflugkörper könne "die fortschrittlichen Raketenabwehrsysteme des Feindes angreifen und sei ein großer Generationssprung auf dem Gebiet der Raketen." Die Fattah-Rakete, zu Deutsch der "Eroberer", soll weiteren Berichten zufolge 14-fache Schallgeschwindigkeit erreichen und auch nukleare Sprengköpfe tragen können.
Wie viele Fattah-1 der Iran am Abend auf Israel abfeuerte, ist unklar. Nach Angaben der israelischen Armee schlugen in mehreren Orten Israels Geschosse ein. Ersten Angaben zufolge gab es ein Todesopfer im Westjordanland und zwei Verletzte in Tel Aviv. Der 38-jährige Palästinenser sei in Jericho durch Raketensplitter getötet worden, teilten der palästinensische Zivilschutz und örtliche Medien mit. Der Getötete kam demnach ursprünglich aus dem Gazastreifen.
Die zwei Menschen in Tel Aviv wurden durch Granatsplitter leicht verletzt, wie der Rettungsdienst Magen David Adom mitteilte. Mehrere andere wurden demnach wegen leichter Verletzungen nach einem Sturz oder wegen akuter Angstzustände behandelt. "Dieser Angriff wird Konsequenzen haben", warnte anschließend Israels Armeesprecher Daniel Hagari. Dafür gebe es schon Pläne.