Verdi hat zum Streik bei Geld- und Werttransporten aufgerufen. Nur ein Bundesland ist nicht betroffen.
Die Gewerkschaft Verdi hat zu einem ganztägigen Streik in der Geldtransportbranche aufgerufen. Davon seien an diesem Montag alle Bundesländer betroffen mit Ausnahme von Baden-Württemberg, teilte Verdi mit.
Hintergrund sind die Manteltarifverhandlungen für rund 10.000 Beschäftigte im Geld- und Werttransport. Auch in der zweiten Verhandlungsrunde am 20. September habe die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) kein akzeptables Angebot vorgelegt.
Verdi will Druck auf Arbeitgeber machen
"Die Arbeitgeber haben stattdessen an ihren Forderungen festgehalten, die Arbeitsbedingungen zu verschlechtern", sagte Verdi-Verhandlungsführerin Sonja Austermühle. Neueinsteiger sollten zum Beispiel weniger Urlaubstage bekommen. Nun solle der Druck auf die Arbeitgeber vor der nächsten Verhandlungsrunde am 17. und 18. Oktober in München steigen. Von dem Streik sind laut Verdi die Firmen Ziemann in der Bankenmetropole Frankfurt sowie Prosegur im nahen Neu-Isenburg betroffen.
Die Gewerkschaft fordert, je Arbeitstag alle über acht Stunden hinaus gehenden Zeiten mit Überstundenzuschlag zu vergüten. Zudem verlangt sie ein bundeseinheitliches Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld jeweils in Höhe eines halben Brutto-Monatsgehalts und einen Urlaubsanspruch von 31 Tagen bezogen auf eine 5-Tage-Woche für alle Beschäftigten.
Der Arbeitgeberverband hat sich bereits gegen Kritik von Verdi gewehrt. Derzeit betrage der Grundlohn in der Geld- und Wertbranche bundesweit zwischen 15,73 und gut 18 Euro je Stunde und im Geld- und Werttransport zwischen 18,47 und 21,18 Euro - jeweils ohne Zuschläge. Damit sei die Branche schon jetzt weit vom gesetzlichen Mindestlohn entfernt.