Unterstützt Nordkorea Russland beim Krieg in der Ukraine? Beide Länder haben solche Gerüchte wiederholt abgewiesen. Doch nun meldet sich Südkoreas Geheimdienst zu Wort.
Nordkorea hat nach südkoreanischen Geheimdienstinformationen 1500 Soldaten nach Russland verlegt, um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu unterstützen. Der Nationale Geheimdienst habe festgestellt, dass Nordkorea vom 8. bis zum 13. Oktober "seine Spezialkräfte mit einem Transportschiff der russischen Marine nach Russland transportiert hat", teilte die Behörde am Freitag mit. Damit sei der Beginn der "militärischen Beteiligung" Nordkoreas bestätigt.
Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap hatte zuvor unter Berufung auf den Geheimdienst berichtet, Pjöngjang plane, "vier Brigaden mit 12.000 Soldaten, unter ihnen auch Spezialkräfte", an die Front zu schicken.
Ähnlich hatte sich am Donnerstag der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj geäußert. "Wir wissen von den Geheimdiensten, dass 10.000 Soldaten aus Nordkorea dafür trainiert werden, gegen uns zu kämpfen", sagte er nach einem Treffen mit den EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel.Nordkorea Und Putin 12.05
Die Nato kann die Angaben aus Südkorea bisher nicht bestätigen. Nato-Generalsekretär Mark Rutte sagte am Freitag in Brüssel, dies sei im Moment die offizielle Position der Allianz, diese könne sich aber noch ändern. Das Bündnis stehe im Kontakt mit Südkorea, um alle Informationen zu erhalten.
Angst vor Nordkorea-Russland-Allianz
Nordkorea und Russland haben in den vergangenen Jahren ihre militärischen Beziehungen verstärkt. Experten berichten seit Langem, dass Russland in der Ukraine nordkoreanische Raketen einsetze, was Moskau und Pjöngjang jedoch bestreiten. Russland dementierte auch Berichte über die Präsenz nordkoreanischer Soldaten in der Ukraine, die an der Seite der russischen Truppen kämpfen.
Der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol erklärte am Freitag, die vertieften militärischen Beziehungen zwischen Moskau und Pjöngjang seien eine "erhebliche Sicherheitsbedrohung nicht nur für unser Land, sondern auch für die internationale Gemeinschaft".