"Solange du atmest": So wird der neue "Tatort" aus Bremen

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Im Bremer-"Tatort: Solange du atmest" wird es geheimnisvoll. Moormann und Selb müssen in dem Psycho-Thriller auch an sich selbst arbeiten.

Es wird geheimnisvoll, mysteriös, teilweise sogar ein wenig gruselig: Am Sonntag, dem 11. Mai, schickt die ARD im Ersten ab 20:15 Uhr den neuen Bremen-"Tatort: Solange du atmest" ins Rennen. In dem klassischen Whodunit-Krimi mit Thriller-Elementen wird auch das Innenverhältnis der beiden Ermittlerinnen Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer, 36) und Linda Selb (Luise Wolfram, 37) auf eine harte Probe gestellt.

Darum geht's im "Tatort: Solange du atmest"

Ein mysteriöser Leichenfund am Ufer der Weser stellt die Bremer Ermittlerinnen Linda Selb (Wolfram) und Liv Moormann (Bauer) vor eine komplexe Herausforderung. Die unbekannte Leiche gibt zunächst keine Identitätshinweise preis. Bei ihren Nachforschungen treffen die Kommissarinnen dann jedoch auf einen brisanten Stalking-Fall, mysteriöse investigative Recherchen und gefährliche Abhängigkeitsverhältnisse einer alleinerziehenden Mutter. Doch wie passt das alles zusammen?

Rani Ewers (Via Jikeli, 28), die alleinerziehende Mutter mit wirtschaftlichen Problemen, muss einige bedrohliche Situationen meistern: Ihr ehemaliger Partner Marek Kolschak (Jonathan Berlin, 31) verfolgt sie und ihre Tochter Mia (Pola Friedrichs) hartnäckig - ob am Spielplatz, auf offener Straße oder direkt vor ihrem Wohnhaus. Nach einem Spielplatzbesuch entdeckt sie verunstaltete Familienfotos in ihrer Wohnung, woraufhin ihre Mitbewohnerin Paula Södersen (Sarina Radomski, 38) sie zu einer Anzeige gegen ihren Stalker drängt.

Gerichtsmedizinerin Edda Bingley (Helen Schneider, 72) liefert dem Ermittlungsteam parallel hierzu entscheidende forensische Hinweise. Was zunächst als eindeutiger Fall erscheint, entwickelt sich in der Folge zu einem vielschichtigen Geflecht - Zeugen werden zu Verdächtigen, Verdächtige zu Zeugen, die unversehens selbst in Lebensgefahr schweben. Soviel sei verraten: Am Ende ist doch alles anders, als man dachte...

Lohnt sich das Einschalten beim "Tatort: Solange du atmest"

Ja, mit leichten Einschränkungen. Der Film startet mit einem tollen Tempo gepaart mit einigen schaurigen Szenen, die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Im Prinzip hat dieser Krimi alle Zutaten für einen rasanten Psycho-Thriller - und nutzt diese auch über weite Strecken: Eine tolle Geschichte, überzeugende Darstellerinnen und Darsteller, eine innovative Bildführung mit einigen überraschenden Kameraeinstellungen und gruselige Filmmusik, die auch aus einem Hollywood-Horrorstreifen stammen könnte. Hinzu kommt ein Konflikt zwischen den Ermittlerinnen, der den eigentlichen Fall nicht überlagert und keineswegs überzogen wird.

Auch die Wendung gegen Ende des Films kommt überraschend. Es bleibt jedoch ein mittelgroßes Aber bestehen: Vor allem im Mittelteil des Streifens stottert der Krimi-Motor beachtlich. Das anfängliche Tempo kommt einige Zeit nahezu komplett zum Erliegen und nimmt erst zum großen Finale wieder an Fahrt auf - dann aber so richtig. Dennoch bleibt am Ende stehen: "Solange du atmest" ist unter dem Strich ein spannender Krimi mit gelungenen Psycho-Elementen, der noch einige Tage nachwirkt. Vor allem, wenn man sich in die Situation des eigentlichen Opfers versetzt: Eine verzweifelte, alleinerziehende Mutter, die alles dafür tut, um ihrer kleinen Tochter ein tolles Leben zu ermöglichen.