Das Publikum verteufelt die Flut an Neuverfilmungen gerne mal – in diesem durchaus extremen Fall scheint es ihnen allerdings nicht viel auszumachen.
Remakes wird oftmals die Existenzberechtigung abgesprochen. Warum solle man eine Neuverfilmung sehen, wenn es einen Film schon gibt, lautet ein vielfach vorgebrachtes Argument. Etliche werten diese inzwischen gängige Hollywood-Praxis auch als Zeugnis von Ideenarmut.
Doch bei Prime Video glänzt seit mehreren Tagen ein Film in den Streaming-Charts, der kurioserweise ein Remake von einem anderen Amazon-Hit darstellt, der noch dazu vor nicht einmal zwei Jahren erschien.
Die Rede ist von „Culpa Mía – Meine Schuld: London“. Dabei handelt es sich um eine Neuverfilmung des spanischen Werks „Culpa Mía“, das 2023 bei Prime Video erschien und dort einen Rekord aufstellte: Kein nicht-englischsprachiger Film erzielte nach drei Tagen so viele Aufrufe wie die erste Verfilmung der „Culpables“-Trilogie von Mercedes Ron (via Variety). Die Buchvorlage findet ihr hier bei Amazon.
Die Amazon-Verantwortlichen bauten auf diesem Erfolg auf: Es folgte nicht nur die Fortsetzung „Culpa Tuya“ Ende Dezember 2024, sondern jetzt am 13. Februar 2025 eben auch die englischsprachige Neuverfilmung „Culpa Mía – Meine Schuld: London“. Wie die aussieht, verrät euch der folgende Trailer:
So reagiert das Publikum auf „Meine Schuld: London“
Die Handlung des Remakes folgt wenig überraschend der Vorlage: Noah, eine jugendliche Teenagerin, zieht mit ihrer Mutter von Florida nach London, um dort bei ihrem neuen Stiefvater zu leben. Dabei lernt sie auch ihren Stiefbruder Nick kennen und zwischen ihnen entsteht sofort eine starke Anziehung.
Während des Sommers versucht Noah, sich an ihr neues Leben zu gewöhnen, neue Freundschaften in Nicks Umfeld zu knüpfen und gleichzeitig ihre komplizierte Beziehung zu ihm zu meistern, während sie gegen ihre Gefühle ankämpfen. Doch was sie nicht weiß: Ihr leiblicher Vater wurde aus dem Gefängnis entlassen und verfolgt heimlich jeden ihrer Schritte.
Die Geschichte vor allem für das englischsprachige Publikum neu aufzuziehen, funktioniert offenbar auch hierzulande, wie die Chartplatzierung naheliegt. Doch auch angesichts der Reaktionen dürfen sich die Amazon-Verantwortlichen durchaus bestätigt fühlen.
Auf Rotten Tomatoes kommt „Culpa Mía – Meine Schuld: London“ zwar derzeit nur auf 50 Reviews vom Publikum – allerdings gab es hier auch satte 89 % Zustimmung. Das Original steht im Vergleich dazu bei 85 % positiven Wertungen. Reaktionen wie die folgenden überraschen daher nicht:
Maliyah P schreibt:
„Es war unglaublich! Ich liebe es, dass so viele Szenen aus dem Buch enthalten sind – vielleicht ist es sogar besser als das Original, einfach weil so viel mehr aus dem Buch übernommen wurde. Das Schauspiel und die Darsteller*innen machen es noch mal um 100 Prozent besser!“
Eine nicht namentlich genannte Person schreibt:
„Ich habe es geliebt! Ich finde es sogar besser als die Originalversion – dieser Nick ist viel besser, weniger toxisch und deutlich reifer. Ich hoffe, dass sie auch den zweiten und dritten Band verfilmen!“
Joel B schreibt:
„Unglaublich. Ich bin normalerweise nicht der Typ für solche Filme, aber meine Frau hat mich überredet – und wenn sie so gut sind, werde ich definitiv mehr davon schauen. Die Verfolgungsjagden haben sich in meinem Kopf eingebrannt, die Geräusche, die Musik und die visuellen Effekte waren einfach der Wahnsinn. Und das Schauspiel war erstklassig.“
Lais C schreibt:
„Es ist besser als der erste Film, da einige Beziehungen vertieft und das Drehbuch etwas verbessert wurden. Dennoch ist es kein herausragender Film. Betrachtet man ihn als eigenständiges Werk, bleibt es ein generischer Film mit durchschnittlicher Schauspielerei und einem vorhersehbaren Drehbuch. Trotz der größeren Tiefe im Vergleich zum Vorgänger wird niemand wirklich intensiv beleuchtet.“
Dennis M schreibt:
„Ganz klar eine 5/5! Super unterhaltsam und sogar besser als das Original!“
Wenn ihr jetzt neugierig geworden seid: „Culpa Mía – Meine Schuld: London“ findet ihr hier im Stream bei Prime Video. Die erste spanische Verfilmung sowie deren Fortsetzung sind dort ebenfalls im Abo enthalten.