Mode ist weit mehr als nur Kleidung: T-Shirts mit provokativen Slogans sind aus der Fashion-Welt inzwischen nicht mehr wegzudenken.
Mit einem T-Shirt Diskussionen anstoßen - und im besten Fall Veränderung bewirken: Mode war schon immer mehr als nur Kleidung. Oftmals ist sie auch Ausdruck einer bestimmten Haltung oder ein Zeichen des Protests. In den letzten Jahrzehnten haben verschiedene Modedesigner und -labels unter anderem T-Shirts genutzt, um auf gesellschaftliche Missstände oder wichtige Themen aufmerksam zu machen. Egal ob es um Gleichberechtigung, Umweltschutz, Menschenrechte oder Bildung und Wissensvermittlung geht, diese Beispiele zeigen, wie einfacher Baumwollstoff zum kraftvollen Sprachrohr für eine Bewegung werden kann.
So wurde vor Kurzem "Protect the Dolls" des US-Designer Conner Ives innerhalb kürzester Zeit zum viralen Symbol - ein einfaches Shirt mit starker Wirkung, das durch prominente Unterstützung weltweit Aufmerksamkeit erregte. Auch andere Marken wie Armedangels oder Dior nutzen Mode als Plattform, um wichtige Themen sichtbar zu machen.
"Protect the Dolls" - ein Statement für die Rechte von trans Frauen
Im Februar 2025 präsentierte der amerikanische Designer Conner Ives (29) bei der London Fashion Week ein schlichtes weißes T-Shirt mit der Aufschrift "Protect the Dolls". "Dolls" ist ein liebevoller Begriff aus der LGBTQ+-Community für trans Frauen, der seinen Ursprung in der Ballroom-Kultur der 1980er-Jahre hat.
Das Shirt wurde schnell zum viralen Symbol für Solidarität mit trans Frauen, insbesondere angesichts zunehmender Diskriminierung und rechtlicher Rückschritte seit Beginn der zweiten US-Präsidentschaft von Donald Trump (78). Prominente wie Pedro Pascal (50), Troye Sivan (29) und Tilda Swinton (64) trugen das Shirt öffentlich. Der Erlös von über 70.000 US-Dollar kam der Organisation Trans Lifeline zugute, die sich für trans Menschen einsetzt.
Katharine Hamnett: Die Pionierin der Slogan-T-Shirts
Sie fordert das Establishment heraus: Die britische Modedesignerin Katharine Hamnett (77) nutzte T-Shirts bereits in den 1980er Jahren als politisches Statement. Unvergessen ist ihr berühmter Auftritt 1984 bei einem Empfang bei der britischen Premierministerin Margaret Thatcher (1925-2013), als sie ein T-Shirt mit der Aufschrift "58 % don't want Pershing" (auf Deutsch: "58 % sind gegen Pershing-Raketen") trug.
Sie hatte sich zu der Zeit den Anti-Atom-Protesten von Frauen am britischen Luftwaffenstützpunkt in Greenham Common angeschlossen. Ihr Auftritt vor der Premierministerin gilt als "einer der unvergesslichsten Modemomente" der Achtziger Jahre. Später trugen ihre Kollektionen und Entwürfe Slogans wie "Use a Condom" in Bezug auf die Aids-Epidemie in Afrika 2004 oder "Save The Future" in Kooperation mit H&M im Rahmen einer Klimawoche im Jahr 2012. Der Erlös kam damals der Environmental Justice Foundation zugute.
For Fact's Sake: Armedangels und Wikipedia feiern freies Wissen
Im Mai 2025 vereinen das Kölner Label Armedangels und die gemeinnützige Organisation Wikimedia Foundation ihre Kräfte, um eines der mächtigsten Werkzeuge der Welt zu feiern: freies und zugängliches Wissen für alle Menschen. Mit der Kollaboration wird die von Wikimedia betriebene Plattform Wikipedia unterstützt. "Diese Partnerschaft setzt ein klares Zeichen dafür, dass Transparenz und Bildung essenziell sind, um positiven Wandel zu bewirken", so Armedangels-Gründer Martin Höfeler. Die limitierte Capsule-Kollektion, darunter T-Shirts mit bekannten Wikipedia-Symbolen, ist ab dem 8. Mai erhältlich.
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"We Should All Be Feminists"-Statement von Dior
2017 zeigten zahlreiche prominente Persönlichkeiten mit einem Slogan Haltung und setzten sich für die Rechte von Frauen und den Feminismus ein. Viral ging damals im Zuge der Proteste während der ersten Präsidentschaft Trumps ein T-Shirt aus dem Hause Dior mit der Aufschrift "We should all be feminists". Unter anderem zeigte sich damals Sängerin Rihanna (37) mit dem luxuriösen Statement-Shirt auf ihrem Instagram-Account.
Das "We should all be feminists"-Shirt stammte aus der Frühjahr/Sommer 2017 Kollektion der damals neuen Dior-Chefdesignerin Maria Grazia Chiuri (61). Unter Stars und Modebloggern fand das für 710 Dollar erhältliche Kleidungsstück zahlreiche Fans. Neben Rihanna ließen sich auch Natalie Portman (43) oder Jennifer Lawrence (34) mit dem schlichten weißen T-Shirt ablichten.
Wie unter anderem das Modemagazin "Harper's Bazaar" berichtete, wurde ein Teil des Erlöses an Rihannas Charity-Organisation, die Clara Lionel Foundation, gespendet. Mit ihrer Stiftung setzt sich die Sängerin für Bildung, Gesundheit und Nothilfe auf der ganzen Welt ein.
Vivienne Westwoods T-Shirt für den Regenwald
2018 entwarf die britische Modedesignerin Vivienne Westwood (1941-2022) in Zusammenarbeit mit dem Label Burberry und der Umweltorganisation Cool Earth eine limitierte Kollektion, die unter anderem ein Oversize-T-Shirt mit einer handschriftlichen Botschaft der Designerin enthielt: "Cool Earth has a plan to save the rainforest." Die Modemacherin, die als Begründerin der Punk-Mode gilt, setzte sich zu Lebzeiten intensiv für Umwelt- und Klimaschutzprojekte ein. Bei der Zusammenarbeit mit Cool Earth schaffte sie das Kunststück, ihre Punk-Ästhetik mit dem traditionellen Karo-Muster von Burberry zu vereinen.